Desktopsuchmaschine

Meine Lieblings-Desktopsuchmaschine Google Desktop Search (GDS) wird nicht mehr weiter entwickelt – ich muss umsteigen, will ich bei mir noch was finden. Tracker, Beagle – ich hatte sie alle schon ausprobiert und bin in der Vergangenheit dann doch immer wieder bei GDS gelandet. Jetzt habe ich einen anderen alten Bekannten wiederentdeckt: Recoll.

Recoll erstellt seinen Index relativ schnell (und kann über einen ge-nice-ten Cronjob bzw. Anacronjob angestoßen werden, wenn man das nicht von Hand tun will) und ist in der Bedienung ähnlich komfortabel wie GDS. Wildcards werden ebenso unterstützt wie die Suche nach bestimmten Dateitypen. Ein Teil des Textes um das Suchwort wird für die erleichterte Orientierung gleich mit ausgegeben.

Man kann sich eine Voransicht für Dateien konfigurieren oder schlicht den Ordner öffnen lassen, in der die gefundene Datei steckt. In der Tabelleansicht ist eine Sortierung der Suchergebnisse nach verschiedenen Kriterien möglich. Eine erweiterte Suchfunktion erschlägt den Nutzer mit Einstellmöglichkeiten, die sich ohne Lektüre im Vorfeld (siehe Unten) kaum erschließt.

In den Einstellungen von recoll sollte man sich vor dem ersten Lauf (der etwas dauern kann) seine verwendeten Dokumentensprachen hinzugefügt haben und die Pfadangaben anpassen.

Installiert ist das Programm mit nützlichen Plugins bzw. Erweiterungen (eine entsprechende Prüfung „Show missing helpers“ ist auch über die Oberfläche von recoll zu erreichen) leicht:

sudo apt-get install recoll antiword unrtf libimage-exiftool-perl catdoc pstotext python-chm python-mutagen untex python-excelerator

Ein ausführliches Manual hilft bei komplexeren Suchvorhaben bzw. Einstellungswünschen.

Als Tastaturkürzel für den Aufruf der recoll Suchmaske habe ich mir in meinem Xubuntu Strg links + Strg rechts eingestellt. Das war ich von GDS noch so gewohnt. Sobald Zeitgeist richtig läuft ist der Drops gelutscht.

Oneiric auf D830

Während die Installation von Oneiric Beta auf meinem Dell Vostro 1510 reibungslos funktionierte, zeigte sich mein Dell Latitude D830 zickig: Oneiric blieb beim Booten vor dem Start von lightdm hängen: Kein Login-Bildschirm, nur eine Fehlermeldung und ein blinkender Cursor auf schwarzem Grund. Ein

sudo jockey-text -C

auf der Shell, das eigentlich den passenden Nvidia Treiber installieren sollte, brachte nvidia_173 an Bord. Damit ging es auch nicht. Erst als ich alle Nvidia Komponenten mit

sudo apt-get remove nvidia-173 nvidia-173-updates

runterwarf, schaffte Oneiric nach einem Reboot den Sprung zu lightdm. Hier konnte dann mit jockey-gtk der passende nvidia_current Treiber installiert werden. Bei dieser Operation verschwand dann das Programm nvidia-settings und wurde zur 0 Byte Datei. Ich musste es erneut installieren und zusätzlich eine xorg.conf anlegen, damit alles reibungslos funktioniert.

Hat sich xkcd auch mit diesen Problemen herumgeschlagen? Die zeitliche Koinzidenz von http://xkcd.com/963/ zu meinen troubles ist frappierend.

Organisierter Rechtsbruch

Der CCC hat eine Presseerklärung zum frisch aufgestöberten Bundestrojaner Staatstrojaner online und stellt in einer PDF seine Analyse vor. Die Zeit schreibt in einem Artikel

Angesichts der nun entdeckten Spähsoftware entsteht der Eindruck, dass sich die Behörden nicht an die vom Verfassungsgericht gesetzten Beschränkungen halten und sogar bewusst dagegen verstoßen. [Quelle]

Das ist ja nett formuliert: „entsteht der Eindruck“ ist bei den technischen Möglichkeiten des Trojaners und den vielen gebrochenen Versprechen zu diesem ein Euphemismus. Das Internet ist für einige im Staat inzwischen „rechtsfreier Raum“ – ein Gedanke, den Schirrmacher in der FAZ weiter denkt, als es Die Zeit Autoren konnten. Dass ich den mal loben darf, zeigt, wie sich die Achsen verschieben: Einige Konservative scheinen inzwischen zu erkennen, dass es Grundrechte ebenfalls zu konservieren gilt und nicht nur Machtpositionen.

Dass fefe dann noch berichten darf, dass bei den Basteleien „der Dienste“ Code geklaut, also das Urheberrecht gebrochen wurde, macht die Sache richtig rund.

Virtualbox saved state recovery

Für den Wirtsrechner kam ein neuer Kernel, ein Reboot wurde notwendig. Auf mein Virtualbox Start-Stop-Skript vertrauend startete ich den Wirt neu, ohne vorher die virtuellen Maschinen einzeln anzuhalten oder einzufrieren – was auch bei den meisten reibungslos funktionierte, nicht jedoch bei der virtualisierten paedML. Die warf mir nach dem Reboot die folgende Meldung entgegen:

The VM is missing a block device. Please make sure the source and target VMs have compatible storage configurations

Ein Beitrag im Forum bei Virtualbox lies vermuten, dass die Lösung nah ist. Hier wird empfohlen, in der .vbox Datei den stateFile=“{xxxxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxx}.sav“ Eintrag zu löschen. Leider half das bei mir nicht.

Dafür half es, den saved state zu verwerfen. In der grafischen Oberfläche ist das lediglich ein Klick auf den Knopf Discard. VBox warnt dann, dass dies dem Ziehen des Netzsteckers gleichkomme … was auch nicht weiter schlimm ist. Im dümmsten Fall bekommt fsck Arbeit.

Es geht aber auch auf der Shell mit

vboxmanage discardstate name_der_vm

wie das Handbuch zu VBox ausführt.

Hoffnungsschimmer

Es besteht wieder Hoffnung: Der neueste Moodle 2 Build erstellt doch tatsächlich auch Backups. Daran war auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen [1, 2] zu zweifeln gewesen. Noch werde ich meinen Bugreport nicht auf gelöst setzen – erst in ein paar Tagen.

Oneiric ohne Netz

Nach den letzten Updates von Oneiric Beta hängte sich der Netzwerk-Manager komplett auf. Eine Lösung ist hier beschrieben:

https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/ca-certificates-java/+bug/855171

Im dümmsten Fall (so wie bei mir), muss man sich das Paket libnss3 auf einem anderen Rechner hier

http://packages.ubuntu.com/de/oneiric/libnss3

herunter laden, auf USB Stick schieben und dann mit

sudo dpkg -i /pfad/zum/stick/libnss3_3.12.9+ckbi-1.82-0ubuntu6_i386.deb

auf Oneiric einspülen. Nach einem Reboot funktioniert das Netz dann wieder.

Openindiana

Die Verwaltungstools von Solaris sind Legion und deswegen wollte ich mal einen Blick auf das System werfen.

Für Linuxnutzer (und hier vor allem für Ubuntu User) ist schon der Installer eine kleine Hürde, da man zuerst mit gparted partitionieren darf, bevor sich der grafische OI Installer auf der Live-CD so nutzen lässt, wie man dies von Linux-Distris gewohnt ist. Dazu kommt, dass die mit gparted anzulegenden Partitionen nicht formatiert werden sollten – als Dateisystem steht in gparted nämlich nur NTFS zur Auswahl. Das passt nun wirklich nicht. Weiter irritiert, dass mit Hilfe des Installers keine /home Parition direkt in den Installationsprozess schon eingebunden werden kann. OI bügelt sich selbst auf eine Partition und fertig. Das OI Handbuch ist hier auch keine Hilfe – es fehlen die relevanten Einträge im Wiki.

Ist das System dann mal installiert und gebootet kann man sich mit sudo behelfen. Root existiert zwar als Account, man kann sich mit diesem jedoch nicht grafisch anmelden. Das ist wiederum vertraut. Leider lässt sich der grafische Paketmanager nicht out of the box starten: Zuerst muss man mit sudo su – Root werden und dann mit passwd root ein neues Passwort setzen. Alternativ kann man auch mit pkg arbeiten, das ausreichend mit apt-get verwandt ist.

Da sich nicht einmal eine Textverarbeitung im OI Repo befindet, müssen ein paar weitere hinzugefügt werden. Diese Seite hilft weiter:

http://wiki.openindiana.org/oi/Spec+Files+Extra+Repository

Mehr als AbiWord und Scribus sind hier aber auch nicht zu finden. Als Textmaschine taugt OI demnach nicht. GNUmeric scheint es auch nicht zu geben, so dass selbst ein Lubuntu noch mehr Komfort für den Schreiballtag bietet.

Mein Ausflug war damit zu Ende – nach Evolution und anderen Lieblingen hab ich nicht mehr gesucht. OI ist kein System für den Desktop, sondern für den Server. Mein Blick wandert weiter … ich zieh mir gerade ein BSD.

F15 raus, Oneiric Beta rein

Mein Dell Vostro 1510 wollte einfach nicht unter Fedora 15 rsync-en: Trotz neuem Kernel (2.6.40 in F15 Sprache, eigentlich wohl ein Linux 3 Kernel) riss rsync regelmäßig das gesamte System in den Abgrund: Meine Daten auf meinem Dell waren so nicht aktuell zu halten.

Also probierte ich die Synchronisation so eben unter Ubuntu Oneiric Beta 1 und siehe da: hier funktioniert es ohne Abstürze.

Oneiric macht auch an anderen Stellen schon jetzt keine schlechte Figur: Die Installation des WLan Treibers für die in diesem Gerät verbaute Broadcom Corporation BCM4312 802.11b/g LP-PHY (rev 01) lief glatt, wurde sogar im Rahmen der Systeminstallation angeboten. Der proprietäre NVidia Treiber läuft auch.

Dafür fliegen mir jetzt dauernd irgendwelche Gnome Komponenten um die Ohren und ich komm vor lauter Bugreports einreichen nicht mehr zum Arbeiten 😉

Doom

Nachdem viele Seiten (1, 2) in den letzten Tagen davon berichtet hatten, dass die Bundesprüfstelle Doom inzwischen nicht mehr auf dem Index hat, war ich erinnert: An ein Spiel, dass ich vor mehr als 10 Jahren auch mal gespielt hatte: Durch dunkle, Labyrinthe hetzen, immer auf der Hut vor feuerballwerfenden Monstern, die man mit einer Schrotflinte bearbeitete. Noch sind Ferien – also musste ich doch gleich mal in meinen alten Windowsschachteln graben … und siehe da: Meine Installationsmedien und sogar die Sammlung an WAD Files waren noch da.

Als Engine empfehle ich vavoom – die scheint mir am ausgereiftesten und lässt sich einfach konfigurieren. Zu beziehen ist diese z.B. über Playdeb:

http://www.playdeb.net/software/Vavoom

Nach dem Download der Shareware-WADs können die Einstellungen für jedes Spiel gesondert gesetzt werden – für Doom 1 z.B. in:

~/.vavoom/basev/doom1

Für ein Fenster mit 1280 x 1024 Pixeln und 32 Bit Farbtiefe sieht das so aus:

screen_bpp              „32“
screen_height           „1024“
screen_size             „10“
screen_width            „1280“
screen_windowed         „1“

Hat man z.B. die WAD Dateien des Originalspiels Doom II, dann kann man sich diese in einen Ordner seiner Wahl legen und vavoom mit einem entsprechenden Schalter aufrufen:

vavoom -iwaddir /pfad/zum/ordner/mit/wad/file -doom2