Bambus

Die Meldungen rund um Maas gewandeltes Verhältnis zur Vorratsdatenspeicherung gleichen sich. Entweder wird der schnelle Meinungswechsel seit Dezember hervor gehoben oder es steht die Umfallerpartei SPD ganz Allgemein im Zentrum. Es läuft darauf hinaus: Herrn Maas scheint seine Partei, seine Karriere oder ein Mit-mir-wird-es-nicht-ganz-so-schlimm wichtiger zu sein.

„Schade“ wäre bei diesem Thema nun das falsche Wort, auch wenn es wenigstens noch Verständnis dafür mitbringt, dass viele KritikerInnen wohl unter derart massivem Druck ebenfalls nicht bestehen würden.

Widerstandsfähigkeit ist es jedoch genau die Eigenschaft, die ich mir wünschen würde. Die Standhaftigkeit einer Frau Leutheuser-Schnarrenberger [1] gepaart mit ihrer Intelligenz und ihrem Einsatz für die Menschen- und Bürgerrechte kommt mir in den Sinn.

Ich fürchte: Auch was Diskriminierung und Verfolgung von Minderheiten, Krieg, Folter oder die Todesstrafe … angeht [2], würden jederzeit die gleichen Mechanismen greifen können. Heute. In Deutschland. Da hilft auch kein „das ist doch was ganz anderes“-Geheul, denn es ist Teil von uns, lieber mitzumachen, als für unsere Werte einzustehen und damit isoliert zu sein.

Maas ist eben auch nur Bambus.

PS: Ich habe Frau Leutheuser-Schnarrenberger deswegen heute eine Dankes-E-Mail geschrieben und den Landesverband von Herrn Maas auf CC genommen.

Erpfingen I

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Janis zwang ich heute von seiner Englisch und NWT-GFS ins Freie nach Erpfingen. Ich wollte mir das Guppenloch einmal näher ansehen. Wenn ein Hügel schon so heißt, dann muss es dort ja auch ein Loch zur Guppe geben.

Das gibt es auch. Aber leider passt da nicht jeder rein. Der Eingang ist ca. 30cm breit und verschlankt sich nach oben. Platz nach oben wäre ja genug vorhanden – ca. 3m hoch ist die Kluft am Eingang zur Höhle, nutzt aber nix. Wer sich wirklich hinein quälen will, muss sich auf die Seite legen und schlufen bzw. schlängeln. Selbst für den dürren Janis war da kein aufrechtes Weiterkommen möglich und für mich damit erst recht nicht. Ich sollte aber wieder hier her kommen, bevor der Bauch zu groß wird.

https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.35988/9.18662

Auf dem Weg zur Guppenloch Höhle (der ganze Berg nennt sich so, da wird die Bezeichnung des Lochs im Guppenloch schwer) kamen wir noch an einer der Erpf-Quellen vorbei, die bei OSM nach fehlte.

https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.35129/9.19190

Das im Binder erwähnte Brechlöchle ist das nicht. Ob es die eigentliche Erpfquelle ist – weiß ich nicht genau.

Die Geotop-DB und auch das PDF des Landkreises Reutlingen zu deren Geotopen machen klar: es handelt sich hier um das Brechlöchle – eine der intermittierenden Quellen der Erpf.

Muetesloch

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Heute wollte mal wieder keiner Löcher suchen – also bin ich allein auf die Alb zum Muetesloch / Heilenbergschacht / Ha[n]smutterlesgsta[n]k … Die Höhle war absolut perfekt in OSM eingemessen, wenn auch der Pfad zur Höhle auf Grund von Waldarbeiten nicht mehr zu erkennen ist.

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Das Einstiegsloch ist beeindruckend: Ich vermute 2m Breite und 3m Länge – groß genug, um den rund 8m entferntem Boden der Höhle etwas Licht zu gönnen. Dort sieht man vor allem Äste liegen – und nicht die in allen möglichen Quellen erwähnten Knochen 🙂

https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.34016/9.18775

Die Geschichten rund um den Namen der Höhle – sofern nicht Heilenbergschacht verwendet wird – sind etwas verworren. Ich konnte nicht herausfinden, wie „Hans“ dazu gekommen ist. Muete verweist auf Muote / Muoti verweist auf Wodan oder Wotan … und letzten Endes handelt es sich wohl um die Vorstellung, dass aus diesem Loch irgendwelche bösen Geister steigen würden (Details sind zu finden in: Wilhelm Schneider, Die Erpfinger Höhle – ein vor- und frühgeschichtlicher Opferplatz, Tübingen, 1999 der selbst wiederum Walther Keinath und Hermann Fischer zitiert). Der Namensteil Gestank / Gestak wird immer wieder damit erklärt, dass hier die Menschen der Umgebung ihre Tierkadaver (oder auch Pestleichen) entsorgten. Bei der prallen Sonne heute roch es nur noch Wald, Harz, Moos und Gras.

Kobelhöhle

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Die Kobelhöhle über Stetten unter Hohlstein war weniger schwer zu finden. Sie ist am in der Geotop-DB angegebenen Ort.

Was dort allerdings nicht steht ist, dass es sich um eine Schachthöhle handelt.

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Geschätzte 10m geht es vom vergitterten Einstiegsloch aus abwärts. Was dann unten folgt … Binder (der zu dieser Höhle überhaupt keine Informationen vorhält) wie auch Geotop-DB schweigen sich hierzu aus.

https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.32514/9.17023

Und damit ist das Loch im Wald erst einmal ein Fall für Einseiltechniker.

Ungerhaldenhöhle

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Janis wurstelt an einer GFS, Lewin an einem Bericht über seine Frankreichfahrt und Britta lernt mit Bela Erdkäs. Das fünfte Rad am Wagen ging also Höhlen suchen auf der Alb. Und fündig wurde ich sofort: Die Ungerhaldenhöhle (oder auch Ungernhaldenhöhle) bei Melchingen ist nicht schwer zu finden und beeindruckt mit einem hübschen, zwei geteilten Einstiegsschlitz.

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Gleich am Anfang geht es im Schacht geschätzte 4m nach Unten und danach dann noch rund 37m in den Berg.

https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.34235/9.17502

Irgendwelche Pappnasen haben in das obere Loch im Eingangsschlitz einen Baumstumpf geworfen und nehmen dem Gang unter dem Schlitz so viel Licht.

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Der Heimatforscher Johannes Dorn habe hier 1883 (und 1881 im Muetesloch, das ich noch besuchen und auf OSM benennen muss) menschliche Skelette und vorgeschichtliche Scherben gefunden für die sich die Wissenschaften auf Grund mangelnder Attraktivität als Ausstellungsstücke nicht interessiert haben sollen, berichten die Heimatkundlichen Blätter 2/2001 auf S. 1254.

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Vor diesem Hintergrund war mein heutiger Fund eines Oberschenkelgelenk-Knochens direkt am Höhleneingang ganz spannend und macht auch Lust auf einen Besuch im Inneren. Mal schauen ob die Kinder auf „Zombiehöhle“ oder „Menschenfresser-Höhle“ anspringen 😉

Firefox 37 und Thunderbird 31.6.0 zicken wegen OCSP Fehlern

Heute Morgen waren einige meiner Seiten nicht mehr mit Firefox über HTTPS zu erreichen und auch Thunderbird meinte, dass er das Zertifikat nicht schlucken wolle – allerdings drückte er sich anders aus: Der Mailserver unterstütze die gewählte Authentifizierungsmethode nicht.

Als ich auf dem Mailserver direkt nachsah, meldete Dovecot beim Verbindungsaufbau mit Thunderbird:

dovecot: imap-login: Disconnected (no auth attempts in 2 secs): user=<>, rip=123.123.123.123, lip=12.12.12.12, TLS: SSL_read() failed: error:14094412:SSL routines:SSL3_READ_BYTES:sslv3 alert bad certificate: SSL alert number 42, session=<TNfVw/XCDwBP+hWC>

In beiden Fällen handelte es sich um Zertifikate von StartSSL die von den Vorgängerversionen von Thunderbird und Firefox noch klaglos geschluckt wurden. Die Zertifikate sind gültig und andere Browser (Chrome, Rekonq) wie auch andere MUAs (KMail) haben das Problem auch nicht bzw. provozieren beim Dovecot keine derartigen Fehlermeldungen.

Für’s Erste habe ich nun in beiden Mozilla-Programmen die Überprüfung der Zertifikate über OCSP abgeschaltet, bis ich mehr über diesen Fehler herausgefunden habe … oder bis Mozillaprodukte die Zertifikate wieder fressen.

In Thunderbird geht das unter /Bearbeiten /Einstellungen /Erweitert /Zertifikate /Validierung und in Firefox findet man diese Funktion unter /Bearbeiten /Einstellungen /Erweitert /Zertifikate. In beiden Fällen jeweils den Haken bei der OCSP-Option rausnehmen. Schön ist das nicht.

Hanneshöhle II

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Mal wieder ein Fall von binderschem Beschreibungsrätsel gepaart mit falschen Angaben in der Geotop-Datenbank des Landes. Heute sind wir endlich fündig geworden [1, 2] und können das Projekt Pfullinger Höhle oder Hanneshöhle vorläufig beenden.

Wie immer, wenn wir ungenaue Angaben im Binder und in der Geotop-DB vermuten, arbeiteten wir den gesamten Hang zu zweit im Abstand von 20m durch. In diesem Fall fast vom Ruoffseck aus – mit dem Ziel, bis zum Sattel am Ende des Won keinen Stein unumgedreht zu lassen. So weit mussten wir jedoch gar nicht gehen: Die Hanneshöhle hat mit den von uns schon bei der ersten Tour gefundenen Dolinen und Felsen am Sattel genau so wenig zu tun wie mit den vielen Felsen im Wald. Sie liegt friedlich mitten drin.

https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.42554/9.21749

Ein Blick durch das Gitter zeigt die in den Quellen erwähnte Leiter in die rund 4m tiefer liegende erste Halle.

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Ich fürchte, ohne Vereinsbindung kommen wir hier nicht weiter. Schade.

Tobeltal

Die Straße K6745 von Zweifalten nach Mörsingen führt durch’s Tobeltal. Man muss fast sagen: leider! Denn dieses hübsche Tal mit vielen Klein- und Kleinsthöhlen wäre ohne die Straße urromantisch.

https://www.openstreetmap.org/#map=16/48.2213/9.4442

Binder nennt neben den Tobeltalhöhlen 1 bis 7 (Sandbreitehöhle) auch noch eine Tobeltalklufthöhle, die Steinschlagkluft sowie mehrere Hungerbrunnen. Welche Höhle hier nun welche Nummer bekommen soll … bei den meisten Löchern hab ich da schlicht keine Ahnung.

Auch gelang es mir auf die Schnelle nicht, die längste der Höhlen zu erreichen, weil der Bach zwischen mir und dem Eingang lag.

In der Tobeltalhöhle 2 war ich wohl. Weiter Hinten waren jedoch mehr Spinnen als mir lieb war – also drehte ich, das Ende schon in Sicht, wieder um und kletterte zur Straße zurück.

Im Sommer komm ich wieder. Da kann man sich im Bachbett die Füße kühlen auf dem Weg zu den Höhlen jenseits.

Wackerstein

Auf der Suche nach der Hanneshöhle kommen wir einfach nicht weiter. Also sind wir vor zum Wackerstein, in dem sich nach Binder ebenfalls zwei Höhlen befinden sollen.

https://www.openstreetmap.org/#map=18/48.43202/9.21878

Zumindest die im Fuß des Wackerstein war einfach zu finden. Man geht zuerst auf den Wackerstein hinauf und folgt dann den etwas verrotteten Treppenstufen nach Unten, um unter den Wackerstein zu kommen. Sobald man den Felsen mit dem Fenster sieht befindet sich links in der Wand der Eingang. Dieser ist ca. 1,5m breit und 50cm hoch, der Gang selbst ist Linsenförmig, wie man beim Blick zurück gut sehen kann. Da nach der ersten kleinen Biegung der Boden in der Höhle ziemlich dreckig wurde und ich in Alltagskleidung unterwegs war, brach ich ab. 15m dürfte der Schluff aber auf jeden Fall haben und mir schien es so, als könnte ich tropfendes Wasser hören.

Die zweite im Binder erwähnte Höhle fand ich nicht – oder es handelt sich um die oben im Fels, die auf einem der Bilder oben zu erkennen ist.

Redmine

Der Projektmanager und Bugtracker Redmine hatte es Daniel und mir angetan. Also kam dieser auf einen unserer Ubuntu 14.04 Server.

apt-get install redmine redmine-sqlite libapache2-mod-passenger

Dann die Konfigurationsdateien anpassen:

# /etc/apache2/mods-available/passenger.conf
PassengerDefaultUser www-data

und

# /etc/apache2/sites-available/default-ssl.conf
<Directory /var/www/pfad/zu/redmine>
    RailsBaseURI /redmine
    PassengerResolveSymlinksInDocumentRoot on
</Directory>

Wichtig ist hier, dass der Eintrag für den DocumentRoot des bearbeiteten VirtualHost nicht ganz woanders hinzeigt, sonst fliegt PassengerResolveSymlinksInDocumentRoot auf die Nase (weitere Infos hier). Also im zugehörigen VirtualHost Eintrag prüfen, ob er stimmt:

DocumentRoot /var/www/pfad/zu

Redmine versymlinken:

ln -s /usr/share/redmine/public /var/www/pfad/zu/redmine

Die Konfigurationsdatei für Redmine an Ort und Stelle kopieren:

cp /usr/share/redmine/config/configuration.yml.example /etc/redmine/default/configuration.yml

Dort Sendmail für den Default Mode freischalten (funktioniert selbstverständlich auch mit Postfix):

# default configuration options for all environments
default:
  email_delivery:
    delivery_method: :sendmail

Bei Bedarf ebenda den Pfad für die Attachments überarbeiten. Der Default Pfad ist

/var/lib/redmine/default/files

wo dann Unterordner nach Datum des Uploads angelegt werden. Wer das anders haben will kann sich z.B. unter /var/www/pfad/zu/redmin_files anlegen, dem Apachen daran alle Rechte geben und den veränderten Pfad dann in configuration.yml eintragen:

# attachments_storage_path: /var/www/pfad/zu/redmine_files
  attachments_storage_path:

Das Apache Modul aktivieren und die Konfiguration neu laden:

sudo a2enmod passenger
sudo service apache2 restart

Leider enden hier viele Installationsanleitungen. Ich musste wie folgt weiter bauen:

Zuerst schien es mir so, als ob Ruby ohne bundler und sqlite3 Fähigkeiten nichts mit Redmine anzufangen wusste. Ich sah beim Aufruf nur eine leere Seite. Das hier half weiter:

gem install bundler sqlite3

Jetzt bekam ich wenigstens eine Fehlermeldung über eine fehlende und nicht beschreibbare Gemfile.lock Datei zu sehen. Ein

touch /usr/share/redmine/Gemfile.lock
chown www-data.www-data /usr/share/redmine/Gemfile.lock
service apache2 restart

setze die Datei an die gewünschte Stelle und machte Redmine läuffähig. Mit admin admin kann man sich anmelden und aus Redmine heraus die restliche Konfiguration anpassen.

Was dann noch fehlt war die Anbindung über LDAPs an den hausinternen Server. Redmine bringt ein LDAP Modul schon mit, also muss man nur die richtigen Einträge für einen LD-Server herausfinden. Geklappt hat es hiermit:

Name: Anbindung_LD-Server
Host: ip.adresse.des.servers
Port: 636 
BaseDN: dc=schule,dc=ort,dc=schule-bw,dc=de

On the fly Benutzererstellung: True

Login = uid
Firstname = givenName
Lastname = sn
Email = mailPrimaryAddress

Geholfen haben mir bei der Arbeit die folgenden Anleitungen: [1] [2] [3]