Im folgenden Fall existierte ein RAID mit 3 Partitionen (root, swap und home) auf den Platten /dev/sda und /dev/sdb. Die Platte /dev/sdb soll in Zukunft für etwas anderes verwendet werden und muss deswegen aus dem RAID Verbund herausgelöst werden.
Zuerst Root werden:
dirk@raidsystem:~$ sudo su - [sudo] password for dirk:
Dann die Partitionstabelle anzeigen lassen, um sich zu orientieren:
root@raidsystem:~# fdisk -l
Evtl. lohnt auch ein Blick auf das RAID selbst – hier mit 3 Partitionen:
root@raidsystem:~# mdadm --detail /dev/md0 root@raidsystem:~# mdadm --detail /dev/md1 root@raidsystem:~# mdadm --detail /dev/md2
Nun die auszubauende Platte „failen“:
root@raidsystem:~# mdadm /dev/md0 --fail /dev/sdb1 root@raidsystem:~# mdadm /dev/md1 --fail /dev/sdb2 root@raidsystem:~# mdadm /dev/md2 --fail /dev/sdb3
Und dann die auszubauende Platte aus dem RAID Verbund herausnehmen:
root@raidsystem:~# mdadm /dev/md0 --remove /dev/sdb1 root@raidsystem:~# mdadm /dev/md1 --remove /dev/sdb2 root@raidsystem:~# mdadm /dev/md2 --remove /dev/sdb3
Den Rechner nun herunterfahren und /dev/sdb ausbauen. Ersatzweise kann diese auch im Rechner verbleiben – in diesem Fall lohnt allerdings die Löschung der auf /dev/sdb vorhandenen Partitionen, z.B. mit fdisk oder auch gparted.
Dann von einer Linux Live CD starten. Evtl. muss mdadm zuerst installiert werden, damit die folgenden Schritte klappen. Hierzu zuerst wieder Root im Livesystem werden:
ubuntu@live:~# sudo su - root@live:~# apt-get install mdadm
Die Installation von mdadm bringt als Abhängigkeit postfix mit, der allerdings unkonfiguriert gelassen wird. Ein entsprechender Schalter ist im Rahmen des Setups zu sehen.
Jetzt das RAID anhalten:
root@live:~# mdadm --stop /dev/md0 root@live:~# mdadm --stop /dev/md1 root@live:~# mdadm --stop /dev/md2
Dann den Superblock löschen:
root@live:~# mdadm --zero-superblock /dev/sda1 root@live:~# mdadm --zero-superblock /dev/sda2 root@live:~# mdadm --zero-superblock /dev/sda3
Und zum Schluß mit fdisk den Partitonstyp so verändern, dass das RAID (fast restlos) verschwunden ist:
root@live:~#fdisk /dev/sda
Partitionstyp von fd (das steht für RAID) auf 83 (Linux) bzw. für die SWAP Partition auf 82 (Linux Swap / Solaris) setzen. Innerhalb von fdisk zeigt
m
die Hilfe an. Der entscheidende Schalter in fdisk selbst hier ist allerdings
t
für die Veränderung der Partitionstypen.
So – bis auf 128kb für den einmal vorhandenen Superblock des RAID ist das RAID nun weg. Das schadet nicht weiter den auf den Partitionen zu lassen, dann muss man die Platte nicht wieder besonders bearbeiten, falls diese wieder einmal in ein RAID eingebaut werden soll.
Wer unbedingt den gesamten Plattenplatz haben will, kann sich diesen mit
root@live:~#resize2fs -p /dev/sda1 root@live:~#resize2fs -p /dev/sda2 root@live:~#resize2fs -p /dev/sda3
auch holen gehen.
PS: Dieser Artikel wurde zuerst in DokuWiki erstellt und dann hierher kopiert. Deswegen ist bei RAID immer der Hilfecursor zu sehen.