Archiv der Kategorie: Linux

Alles rund um die Pinguine – auf dem Desktop und dem Server

Dell wacht auf

Dell hat endlich einen Linux Laptop (Ubuntu 7.10) im Angebot, der auch mit moderner Technik ausgestattet und dazu noch hübsch anzusehen ist. Allerdings hat das Gerät "Linux XPSTM 1330" dann seinen Preis: Für meine Wunschkonfiguration mit 2.2Ghz Dualcore mit 4MB Cache, 4GB RAM, 160GB 7.200 HD und einer NVidia 8400M GS mit 128 MB RAM legt man bei Dell dann – selbstverständlich ohne Versand – leicht mal 1.700€ auf den Tisch.

Mein D830, über den hier demnächst sicherlich mehr zu lesen sein wird, war da bei fast gleicher Ausstattung wesentlich billiger. Dafür hat dieser aber keinen Linux Support bei Dell und nicht alle Komponenten funktionieren "out of the box". Das Geschäft mit den ollen Inspirons scheint sich für Dell also gelohnt zu haben – sonst wäre dieses Gerät nicht auf dem Markt. Es sei dem Vorreiter unter den Großen gegönnt! Linux als OS wird sicherlich ebenfalls von einer Verbreitung über Dell profitieren.

Druckerconfig

Damals, einst, unter Windows noch, kaufte ich eine Erweiterung für den Druckertreiber mit dem Namen fineprint. Ziel und Zweck war es, den Papierverbrauch in Grenzen zu halten, indem zwei Seiten DIN A4 – auf DIN A5 verkleinert, um 90o gedreht – auf einer quer / landscape ausgerichteten A4 Seite Platz haben sollten – gleich aus dem Drucker heraus, und nicht erst mühsam am Kopierer in der Schule so zusammen gestückelt. Die Software erfüllte über Jahre ihren Zweck, das Geld war gut investiert.

Unter Linux sah ich zuerst in die Röhre, fand dann aber den Hinweis auf gtklp, das fast gleich viele Optionen wie fineprint kennt und außerdem bei Gutsy über

sudo apt-get install gtklp

schnell eingerichtet werden kann. Gtklp tut seinen Job – dumm nur, dass es schwierig ist, aus allen Programmen heraus gtklp zu verwenden; zumindest hab ich das nicht so hinbekommen.

Ich druckte also in ein PDF (ein PDF Drucker ist schließlich bei Gutsy schon vorkonfiguriert) und rief dann erst

gtklp namederdatei.pdf

auf. Nicht gerade komfortabel – aber machbar, da ein Terminal eh immer offen auf dem Desktop herumliegt. Verzeichniswechsel stören hier dann aber, oder kosten etwas Zeit.

Der Umweg, so scheint mir, ist völlig unnötig. Gutsy bringt alle nötigen Tools schon mit. Ein Klick auf [System] [Systemverwaltung] [Drucken] öffnet ein Dialogfeld, in dem derartige Optionen gleich am Drucker selbst vorgenommen werden können: Der eingerichtete Drucker wird also über die entsprechende Schaltfläche kopiert, umbenannt – z.B. in druckername_2pages – und dann auf der Registerkarte [Auftragsoptionen] so eingestellt, dass [Ausrichtung] auf [Querformat 90%] und [Seiten pro Seite] auf [2] steht … voilà!

Druckereinrichtung für Druck von 2 auf 1 Seite

Frischix

Auf der Seite http://custom.nimblex.net/ kann man sich doch tatsächlich seine eigene Live-CD mit KDE Desktop zusammenklicken und dann herunterladen. Ich habe nun eine ganze Batterie an Software zusammengeklickt und bin mal gespannt wie sich "Frischix" so anfühlt.

Labelkrampf

Bei MSDOS war das Setzen einer Datenträgerbezeichnung einfach: der Befehl label erledigte dies ohne große Umstände. Unter Windows XP noch viel mehr: Als Administrator anmelden, [Arbeitsplatz] öffnen, Eigenschaften eines Laufwerkes mit Rechtsklick auswählen und dann in das entsprechende Feld die Bezeichnung eintippen. Linux zeigt sich hier zickig, wenn es um FAT32 Laufwerke (also z.B: USB Sticks) geht: Mit Bordmitteln ist das nicht zu machen, sondern erst mit den mtools.

Nach einigem Suchen fand sich dann aber die entsprechende Anleitung auch undokumentierter Funktionen der mtools auf den englischen Ubuntuseiten.

sudo apt-get install mtools
sudo mlabel -i /dev/sdi1 ::"USBStick"

Bei der eigenen Maschine ist /dev/sdi durch das entsprechende Device zu ersetzen, das vorher noch ge-umounted werden sollte. 

XAMPP unter Gutsy

XAMPP erleichtert mir beim Schreiben meiner Anleitungen für den LFB die Arbeit enorm – ich will es nicht mehr missen. Allerdings wehrt sich XAMPP unter Gutsy beim ersten Start noch:

 root@dow:/opt/lampp/logs# /opt/lampp/lampp start
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
Starte XAMPP fuer Linux 1.6.4…
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
XAMPP: Starte Apache mit SSL (und PHP5)…
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
XAMPP: Starte MySQL…
/opt/lampp/lampp: line 74: arch: command not found
XAMPP: Starte ProFTPD…
XAMPP fuer Linux gestartet.

Außerdem zeigt XAMPP nach dem Start die Umlaute nicht an. Nach ein wenig googlen bin ich dann im Apache Forum fündig geworden: Gutsy hat kein arch. Der empfohlene Workaround hat aber funktioniert:

sudo nano /bin/arch
uname -m
sudo chmod +x /bin/arch

Die mit dem eingebauten FTP Client hochgeladenen Dateien landen mit dem Benutzer nobody in der Gruppe nogroup und haben die Rechte 0777. Wer es sich einfacher (und vor allem schneller) machen will, kann also auch mit cp kopieren und dann die Rechte entsprechend anpassen.

xorg.conf

Meinem Rechner mit einer 128MB Nvidia GeForce TI 4200 AGP im Dualhead-Betrieb (2 Siemens CRT a 21') beizubringen, unter Gutsy auch Effekte zu unterstützen, war nicht so einfach – aber glückte am Ende doch. Zu Dokumentationszwecken hier erst einmal die xorg.conf

 # nvidia-settings: X configuration file generated by nvidia-settings
# nvidia-settings:  version 1.0  (buildmeister@builder3)  Mon Apr 16 20:38:05 PDT 2007

Section "ServerLayout"
    Identifier     "Layout0"
    Screen      0  "Screen0" 0 0
    InputDevice    "Keyboard0" "CoreKeyboard"
    InputDevice    "Mouse0" "CorePointer"
EndSection

Section "Files"
    RgbPath         "/usr/X11R6/lib/X11/rgb"
EndSection

Section "Module"
    Load           "dbe"
    Load           "extmod"
    Load           "type1"
    Load           "freetype"
    Load           "glx"
    Load           "v4l"
EndSection

Section "ServerFlags"
    Option         "Xinerama" "0"
EndSection

Section "InputDevice"
    # generated from default
    Identifier     "Mouse0"
    Driver         "mouse"
    Option         "Protocol" "auto"
    Option         "Device" "/dev/psaux"
    Option         "Emulate3Buttons" "no"
    Option         "ZAxisMapping" "4 5"
EndSection

Section "InputDevice"
    # generated from default
    Identifier     "Keyboard0"
    Driver         "kbd"
    Option         "XkbRules" "xorg"
    Option         "XkbModel" "pc105"
    Option         "XkbLayout" "de"
    Option         "XkbVariant" "nodeadkeys"
    Option         "XkbOptions" "lv3:ralt_switch"
EndSection

Section "Monitor"
    # HorizSync source: edid, VertRefresh source: edid
    Identifier     "Monitor0"
    VendorName     "Unknown"
    ModelName      "Siemens MCM 21T1"
    HorizSync       30.0 – 107.0
    VertRefresh     50.0 – 160.0
    Option         "DPMS"
EndSection

Section "Device"
    Identifier     "Videocard0"
    Driver         "nvidia"
    VendorName     "NVIDIA Corporation"
    BoardName      "GeForce4 Ti 4200"
    Option         "NvAGP" "3"
    Option         "RenderAccel" "true"
    Option         "AddARGBGLXVisuals" "true"
EndSection

Section "Screen"
    Identifier     "Screen0"
    Device         "Videocard0"
    Monitor        "Monitor0"
    DefaultDepth    24
    Option         "TwinView" "1"
    Option         "metamodes" "CRT-0: 1600×1200 +1600+0, CRT-1: nvidia-auto-select +0+0; CRT-0: 1280×1024 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 1024×768 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 832×624 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 800×600 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 720×400 +0+0, CRT-1: NULL; CRT-0: 640×480 +0+0, CRT-1: NULL"
    SubSection     "Display"
        Depth       24
        Modes      "1600×1200" "1280×1024" "1024×768" "800×600" "640×480"
    EndSubSection
EndSection

Die folgenden Probleme traten im Rahmen der Installation auf: Zuerst die Installation des richtigen Treibers – für meine doch schon etwas angegraute AGP Grafikkarte musste es nvidia-glx sein (nvidia-glx-new oder -default laufen nicht). Dann zerschoss mir nvidia-settings gründlich die xorg.conf, weil bei einem [Save settings] wohl automatisch ein englisches Tastaturlayout mit abgespeichert wird. Drittens konnten die Effekte für den Desktop nicht aktiviert werden, weil unter Section "Module" v4l unbedingt benötigt wird.

Jetzt läuft Compiz (aiglx) fehlerfrei – und seit heute Nachmittag endlich auch wieder Quake 3A Innocent

RAID

Es gibt Tage, da kommt man sich schon so richtig doof vor: Die Partitionierung des Backupservers für die Schule als RAID-Maschine, die ich mir mühsam durch Ausprobieren selbst zusammengestrickt habe, war auch im Installationshandbuch für die paedML 3 zu finden. Nur weil ich auf dem Schulserver kein Software-RAID verwende, kam ich erst gar nicht auf die Idee hier nachzusehen: Bei der Installation im Sommer hab ich das Kapitel schlicht übersprungen … mein Problem war damals, eine Konfigurationssoftware für meine RAID Karte unter Linux zu finden.

XMas Geschenk

Verschenke zu Weihnachten doch etwas Freiheit! Über die Dezemberausgabe von freiesMagazin bin ich auf eine nette XMas-Aktion gestoßen: Endlich macht sich die Selbstgebrannte ideologisch hübsch.

Außerdem passt die Aktion so schön zur immer noch vorhandenen Verdunklung von /localhost.

Ein neutraler Blick auf Linux ist selten im Netz zu finden. John Bradbury – der ziemlich eindeutig aus der Windowsecke kommt und deswegen seine Beiträge auch als wmv ausliefert – bringt in seinem Blog genau das: Erste Eindrücke von Ubuntu, Office Funktionalität und Multimedia auf Tux (alle Beiträge auf Englisch). [Quelle] Evtl. lässt sich ja jemand davon überzeugen.

RAID1 für Gutsy

X Installationen später bin ich nun aus dem Installer von Gutsy (hier: Ubuntu Server – die Desktop-Edition kann dies aber auch) schlau geworden und hatte endlich Erfolg damit, gleich im Setup einen RAID1 Verbund so zu definieren, dass die zwei SATA Platten des Backupservers meiner Schule komplett gespiegelt werden – ein echter Ersatz demnach für ein Hardware Raid. Voraussetzung für alle folgenden Schritte ist eine Alternate Install CD. Im Hintergrund werkelt das Programm mdadm.

Beim Festlegen der Partitionsmethode den Modus [manuell] auswählen. Beide Festplatten dann gleich aufteilen und allen Partitionen bei den Paritionseinstellungen unter [Benutzen als] die Einstellung [physikalisches Volume für RAID] verpassen.

Anmerkung: Für diesen Schritt kann auch zur geführten Installation gewechselt werden – allerdings landet dann das Swap-Device in einer erweiterten Partition, die später dazu führt, dass md1 aus sda5 und sdb5 zusammen gesetzt wird.

Da ich selbst nur zwei Partitionen verwende – eine für swap und eine für root – ging das relativ schnell.

Sobald die erste Partition mit der Einstellung [physikalisches Volume für RAID] angelegt wurde, zeigt der Installer den Eintrag  [Software-RAID konfigurieren] an. Diesen erstmal links liegen lassen: Erst müssen beide Platten komplett partitioniert werden!

Auch muss darauf geachtet werden, dass auf beiden Platten in den Bootpartitionen die Option [Boot-Flag] auf [Ein] steht. Nur dann funktioniert das RAID wohl auch beim Ausfall einer Platte ohne Probleme (nicht getestet – aber nur so macht das Sinn und andere Anleitungen zur Einrichtung eines RAID auf schon bestehenden Systemen verweisen nicht umsonst darauf, dass mit dd zuerst der Bootsektor kopiert werden muss – was hier der Installer dann mit übernimmt).

Sind diese Voraussetzungen geschaffen (gleiche Partitionierung der beiden Platten, Bootoption ein, alle Partitionen auf Typ Raid gestellt) erfolgt die Auswahl des Eintrags [Software-RAID konfigurieren] im Installer.

Dieser weist einen dann auf einer Infoseite darauf hin, dass keine Änderungen mehr an den physikalischen Volumes gemacht werden können und fordert dazu auf, die oben getroffenen Einstellungen auf die Platte zu schreiben. Auswahl [Ja].

Im jeweils nächsten Fenster dann

  1. [MD-Gerät erstellen] auswählen;
  2. [RAID1] auswählen;
  3. den Eintrag [2] für die Zahl der aktiven Geräte im RAID-Array stehen lassen und mit [Weiter] abnicken;
  4. die Anzahl der Reservegeräte im RAID-Array auf [0] lassen und mit [Weiter] abnicken;
  5. die beiden Partitionen für das RAID durch Setzen von Sternchen mit der Leertaste in die angezeigten Checkboxen mit den Devicenamen auswählen (bei mir sda1 und sdb1 bzw sda2 und sdb2) – dann auf [Weiter] klicken;

Diese Schritte müssen bei meiner Lösung mit zwei Partitionen (root und swap) zweimal durchlaufen werden, so dass die Geräte md0 (aus sda1 und sdb1) und md1 (aus sda2 und sdb2) entstehen. Als solche werden diese aber nicht angezeigt – der Installer benennt diese mit:

RAID1 Gerät #0 158 GB Software-RAID-Gerät
RAID1 Gerät #1 2     GB Software-RAID-Gerät

Selbstverständlich können die Größenangaben je nach Partitionierung und HD-Größe abweichen.

Weiter geht’s: Gerät #0 (md0) soll bei mir root werden und Gerät #1 (md1) die swap Partition. Im Installer also zuerst den Eintrag unter Gerät #0 auswählen und diesem ext3 und als Mountpoint / zuweisen. Dann Gerät #1 als swap definieren.

Wenn diese Schritte hinter einem liegen, im Installer den Eintrag [Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen] auswählen. Die Rückfrage, ob man sich sicher ist und die Änderungen auf Platte geschrieben werden sollen mit [Ja] beantworten.

Das war’s. Gutsy war nach Beendigung der Installationsroutine allerdings – dies lässt sich mit cat /proc/mdstat überprüfen – noch eine ganze Weile damit beschäftigt, die Platten zu spiegeln.

Homeserver

Bin gerade von Britta dabei erwischt worden, wie ich einen Homeserver bestellt habe – ebay ist einfach nix, wenn das Konto schon mehr als leer ist 🙂

HeimnetzIn Zukunft sorgt also auch bei uns zu Hause eine paedML 3 Linux auf Debian Sarge Basis für Netz und Datenspeicherung. Sobald dann Linbo auf dem Markt ist, kümmert sich der Server zusätzlich noch um die Sicherung der Images der Kinderrechner unter Win 98SE und dichtet die Oldtimer damit gegenüber Viren ab. Die PC-Wächterkarten können dann wohl aufs Altenteil. Janis und Lewin erhalten die ollen P3 450 Mhz Rechner, die Britta und ich gerade noch im Einsatz haben, und freuen sich sicherlich über eine Verdopplung der Rechenleistung. SDRAM liegt hier noch genug rum, um diese entsprechend aufzumotzen. Unsere P2 266 Mhz Rechner sind damit verschwunden. Schade eigentlich – funktionieren tun die noch.

Klar, dass damit noch nicht alles erledigt ist: Etwas mehr RAM muss schon in den Server (30€), damit dieser zusätzlich noch einen VMWare Server ausführen kann und ich mein altes W2K mit den vielen Lexika irgendwo unterbringe. Außerdem braucht Britta einen PC unter XP mit USB 2 Schnittstellen (150€) – ihr iPod der neuesten Generation lässt sich (noch) nicht unter Linux synchronisieren und erweist sich damit IMHO eigentlich als Fehlkauf. Dazu brauch ich also noch einen weiteren Rechner und ich weiß auch schon, wo ich den herbekomme (-150€)! Dann wäre ein DVD Brenner (35€) für den Server natürlich auch nicht schlecht, damit nicht das SATA RAID allein für die Datensicherung zuständig ist.

Wenn ich das zusammenrechne, komm ich auf 65€ Zusatz- oder Folgekosten für diesen Kauf oder 200€ Investitionssumme (die Arbeitszeit nicht gerechnet) insgesamt. Verglichen mit dem Homeserver von Microsoft ist das mehr als nur billig – da kostet schon allein das Betriebssystem 170€ und die Hardwareanforderungen würden das Budget dann endgültig sprengen.