Archiv der Kategorie: Linux

Alles rund um die Pinguine – auf dem Desktop und dem Server

linbo

Nachdem ich mit rembo sehr gute Erfahrungen im Schulnetz gesammelt hatte, wollte ich dieses in meinem OpenLML Heimnetz zuerst ebenfalls einsetzen. Die Abhängigkeit von der alljährlichen Versorgung mit den für mich völlig ausreichenden fünf Testkeys für den Betrieb des Imagingservers wird mir jedoch zunehmend zu doof: Immer gegen Jahresende habe ich beim Boot meckernde Rechner.

Jetzt ist damit Schluss und mein Heimnetz weitgehend OpenSource: Ich bin gerade auf linbo umgestiegen. Mal sehen wie sich die Einarbeitung gestaltet – die gröbsten Bugs sollten ja ausgeräumt sein.

Und da ich gerade dabei war, ist nun auch der letzte Windowsrechner aus dem Keller verschwunden. Seit mehr als 9 Monaten hab ich das Ding nicht mehr gebootet – und zuletzt nur, weil ich eine Wörterbuchsoftware testen wollte. Hier ist nun Platz für meinen Laptop und einen externen Monitor.

Das Jahr kann zu Ende gehen.

DreamWeaver 8 unter wine

Bis heute habe ich keinen echten Ersatz für den DreamWeaver gefunden, der nativ unter Linux laufen würde. Quanta geht zwar in die richtige Richtung, wer aber wie ich mehrere hundert HTML Seiten pflegen muss, braucht einfach ein Programm, das reibungslos und komfortabel zu bedienen ist.

Auf Ubuntu Hardy wie auch auf Intrepid gestaltete sich die Installation von DreamWeaver 8 einfacher, als die Installation von DreamWeaver MX.

Zuerst wird der DreamWeaver 8 heruntergeladen – z.B. von den Downloadseiten von Chip.

Wer nicht über [Anwendungen] [Wine] [Konfiguriere Wine] gehen will, holt sich im Terminal mit

winecfg

den Einstellungsdialog für Wine auf den Desktop und nimmt die folgenden Einstellungen vor.

Beim Pull-down-Menü [Windows Version] ist „Windows XP“ einzustellen.

Dann wechselt man auf den Reiter für die [Laufwerke].

In diesem Reiter ist die Stelle (also: der Pfad), an der sich die herunter geladenen Installationsdatei für DreamWeaver befindet als Laufwerk einzutragen. Im Beispiel oben war dies ein USB Stick.

Im Terminal wechselt man nun in diesen Pfad und startet die Installation mit

wine Dreamweaver8-de.exe

Die Installation über das Terminal bietet den Vorteil, dass evtl. auftretende Fehlermeldungen im Terminalfenster verfolgt werden können.

Die Installation selbst lief bei mir unter Hardy wie auch Intrepid ohne weitere Probleme durch und bot zum Abschluss den Start des Programms an, das die Einstellungen meines zuvor schon installierten DreamWeaver MX übernahm.

Der einzige von mir festgestellte Unterschied zwischen Hardy und Intrepid war, dass Wine unter Intrepid das Icon für DreamWeaver nun selbst findet und den Pfad zur EXE im Menü einträgt. Unter Hardy muss dieser Schritt von Hand vorgenommen werden.

Ein Rechtsklick auf [Anwendungen] öffnet das Kontextmenü. Hier dann den Eintrag [Menüs bearbeiten] auswählen. Hier im gewünschten Ordner durch Klick auf [Neuer Eintrag] einen Starter anlegen. Die vergebenen Bezeichnungen sind völlig Wurscht – stimmen muss der Pfad zur EXE von DreamWeaver 8 im Wine-Ordner. Auf meiner Maschine sieht dieser wie folgt aus:

env WINEPREFIX=“/home/dirk/.wine“ wine „C:\Programme\Macromedia\Dreamweaver 8\Dreamweaver.exe“

Ansprechende und passende Icons sind unter Hardy mit etwas Glück unter

~/.local/share/icons

zu finden. Wenn nicht, dann muss ein solches als SVG oder PNG selbst gestaltet und eingebunden werden.

VMware und die Tastatur

Nach der Installation von VMWare Workstation auf meinem Laptop unter Intrepid Ibex wollten die VMs nicht erkennen, welches Tastaturlayout ich eingestellt habe. Alle Versuche, dies über die xorg.conf oder über Gnome in [System] [Einstellungen] [Tastatur] zu richten, schlugen fehl. Nach einiger Zeit kam ich darauf, dass ich auf dem Laptop die [Fn] Taste gedrückt halten muss und die „Nummerntastatur“ verwenden muss, um den Cursor zu steuern. Zeichen wie € und @ konnte ich aber jedesmal von Neuem suchen, weil ich mir einfach nicht merken konnte, wo nun welches Zeichen liegt.

Am Anfang brachte auch Google nicht viel – ich verwendete immer die falschen Suchbegriffe. Erst eine Suche in den Foren von ubuntuusers.de brachte nun den gewünschten Hack zum Vorschein. VMware hat so seine Probleme bei der Interpretation von Tasten. Allerdings lässt sich dies auf sehr einfache Weise richten (wenn man Glück hat). Dieser Blogeintrag war für mich die Lösung, die ich hier mal auf Deutsch übersetzt ablege.

Offensichtlich handelt es sich um ein Problem mit dem evdev input driver. Dank des Posts von „doranikov“, ist aber die Lösung einfach: Teile VMWare mit, was Deine Tastatur wirklich tut! Lege hierzu die Datei ~/.vmware/config an:

xkeymap.keycode.108 = 0x138 # Alt_R
xkeymap.keycode.106 = 0x135 # KP_Divide
xkeymap.keycode.104 = 0x11c # KP_Enter
xkeymap.keycode.111 = 0x148 # Up
xkeymap.keycode.116 = 0x150 # Down
xkeymap.keycode.113 = 0x14b # Left
xkeymap.keycode.114 = 0x14d # Right
xkeymap.keycode.105 = 0x11d # Control_R
xkeymap.keycode.118 = 0x152 # Insert
xkeymap.keycode.119 = 0x153 # Delete
xkeymap.keycode.110 = 0x147 # Home
xkeymap.keycode.115 = 0x14f # End
xkeymap.keycode.112 = 0x149 # Prior
xkeymap.keycode.117 = 0x151 # Next
xkeymap.keycode.78 = 0x46 # Scroll_Lock
xkeymap.keycode.127 = 0x100 # Pause
xkeymap.keycode.133 = 0x15b # Meta_L
xkeymap.keycode.134 = 0x15c # Meta_R
xkeymap.keycode.135 = 0x15d # Menudone!

Die Datei ~/.vmware/config existierte bei mir noch nicht – was aber nichts weiter ausmacht: Einfach neu anlegen.

Sollte dies nicht den erwünschten Erfolg bringen, dann führt der oben schon verlinkte Artikel weiter aus, dass mit Hilfe von xev die Keycodes gefunden werden können:

Um die für Deine Tastatur passenden keycodes in Erfahrung zu bringen, startest Du xev in einem Terminal. Setze Deinen Cursor in das xev Fenster und drücke dann eine Taste auf Deiner Tastatur (im folgenden Fall die rechte STRG Taste).

Im Terminal sind nun Ausgaben wie die Folgende zu sehen:

KeyPress event, serial 33, synthetic NO, window 0x3200001,
root 0x1cb, subw 0x0, time 749698, (167,181), root:(1793,706),
state 0x10, keycode 105 (keysym 0xffe4, Control_R), same_screen YES,
XLookupString gives 0 bytes:
XmbLookupString gives 0 bytes:
XFilterEvent returns: False

KeyRelease event, serial 33, synthetic NO, window 0x3200001,
root 0x1cb, subw 0x0, time 749810, (167,181), root:(1793,706),
state 0x14, keycode 105 (keysym 0xffe4, Control_R), same_screen YES,
XLookupString gives 0 bytes:
XFilterEvent returns: False

Entscheidend sind die Werte nach keycode – im Schnipsel oben fett. Für die Taste [Strg] -Rechts ist das in diesem Fall 105. Verändere nun in der ~/.vmware/config den xkeymap.keycode. auf 105:

xkeymap.keycode.105 = 0x11d # Control_R

0x11d ist der scan code.

… und es tut tatsächlich, auch wenn es im dümmsten Fall eine ganze Weile dauert, die Anpassungen vorzunehmen.

Intrepid RC

… ich konnte die Finger einfach nicht davon lassen und habe mir heute den Release Candidate des neuen Ubuntus auf meinen Dell D830 geschoben. Bisher bin ich eher positiv angetan: Zum ersten Mal funktionieren bei mir mit dem 177er Treiber von NVIDIA die Desktopeffekte „out of the box“ und auch die gesamte Hardware scheint rund zu laufen (Firewire hab ich bisher noch nicht getestet, aber bisher – also unter Gutsy und Hardy – traten da keine Probleme auf). Sogar das Birnchen für WLan tut.

Meine These, dass Hardware und vor allem Laptops erst ein Jahr „abhängen“ müssen, bis Linux läuft, halte ich damit für vorläufig bestätigt. Jetzt mach ich mich an’s Testen und füll mal launchpad mit den gefundenen Fehlern.

Inspiron Mini 9

Dell bietet das Netbook Mini 9 auch mit Ubuntu an – für 319€. Das gleiche Netbook mit Windows XP kostet 369€. Eine Konfiguration des Geräts (also eine Änderung der Hardware) ist im Shopsystem nicht vorgesehen.

Immerhin: Endlich sieht jeder Käufer einen Unterschied, den er versteht – den Preis.

Ralfs Kiste

Ralf rannte in den nächst besten Computerdiscounter, wollte den billigsten Rechner, den die hatten, und war dann nicht so ganz erfreut über das darauf installierte Vista. Er wurde so zum ersten Kunden meiner sich im Gründungsprozess befindlichen Schülerfirma:

Olidata PCL-X248-OVBDE32
Vassant 8 GGFP

Welcher Marketingmensch überlegt sich denn solche Namen für einen Rechner? Aussagekräftiger war da schon lspci -vv

repuntu.txt

Um es kurz zu machen: Hardy ließ sich ohne Probleme installieren und jedwede Peripherie scheint zu funktionieren: Netzwerk, USB, Cardreader, Sound, Grafikkarte … ich hatte keinerlei Probleme.

Die Erfahrungen habe ich dann versucht in Anleitungen bzw. Kundeninformationen so umzusetzen, dass meine Schüler/innen beim nächsten Gerät damit arbeiten können.

Am Ende bleibt zu sagen: Kein schlechtes Gerät für 330€. Nur Schade, dass die MS-Zwangssteuer abgeführt wurde.

Hardy satt

Das von mir regelmäßig gelesene Linuxhaters Blog verreißt sich heute mal wieder das Maul über Hardy. Aus aktuellem Anlass deswegen auch hier ein paar Worte zum aktuellen Ubuntu:

Gestern hab ich – nach langer Wartezeit wegen vieler Fehlerberichte im Netz und auch negativen Erfahrungen auf meinem Laptop – Hardy nun auch auf meinem Hauptrechner aufgespielt. Die Erfahrung mit dem automatischen Dist-Upgrade war eine Katastrophe. Nach 3 Stunden locale de_AT Konfiguration hab ich den Prozeß abgebrochen und von CD installiert.

Inzwischen läuft Hardy nun rund: Die Einstellungen aus /home wurden ohne erkennbare Probleme übernommen und auch Dualhead funktioniert nach dem Zurückkopieren der xorg.conf von Gutsy. Schön, wenn man eine hat. Ohne diese hätte ich sicherlich ein paar Stündchen gebraucht, weil randr (?) nix, aber auch garnix zu meinem zweiten Monitor automatisch erkannte und der Gnome Dialog unter /System /Einstellungen /Bildschirmauflösung ebenfalls heftig daneben griff. Gutsy kam mir hier intelligenter vor.

Was totale Anfänger sicherlich auch überfordern düfte: Meine ISDN-Karte wurde zwar erkannt und Ubuntu wies auch richtig darauf hin, dass proprietäre Treiber benötigt werden – aktivierte diese aber nicht selbständig. Erst die händische Installation von

avm-fritz-firmware

half der Karte (und Ubuntu) auf die Sprünge. Gutsy hat das noch selbst erledigt – oder zumindest Automatismen hierzu angeboten.

Monitor Resolution Settings

Die Auflösung meines Dell D830 mit 1280×800 Punkten nervt gelegentlich bei der Arbeit am Arbeitsplatz zu Hause. Also habe ich einen externen Monitor angeschlossen und Hardy über [System] [Einstellungen] [Bildschirmauflösung] versucht mitzuteilen, mit welcher Auflösung die beiden zu betreiben sind.

mresolutionsettings

[Clone Screens] lief gleich von Anfang an ohne Probleme. Auch das Vornehmen von beliebigen anderen Einstellungen klappt – leider aber nur im Fenster für die Einstellungen selbst, übernommen hat Hardy diese nicht. In einer Art endloser Schleife musste ich das Häkchen bei [Clone Screens] immer wieder entfernen.

Erst als ich dann doch von Hand in die xorg.conf den folgenden Eintrag setzte, funktionierte das Entfernen des Clone Modus und die Einstellungen wurden von Hardy geschluckt:

 Section "Screen"
        Identifier      "Default Screen"
        Monitor         "Configured Monitor"
        Device          "Configured Video Device"
SubSection "Display"
Virtual 2700 1050
EndSubSection

        Defaultdepth    24
EndSection

Das 2700 entspricht der x Achse beider Monitor zusammengerechnet, das 1050 der y Achse des größeren der beiden. Dies hat die Nebenwirkung, dass auch auf dem Laptopbildschirm nun 1050 statt 800 Pixel vorhanden sind – aber damit kann ich leben, weil ich in dem geschilderten Fall eh nur auf dem CRT arbeite. Warum Hardy derartige Einstellungen nicht alleine richtig setzen kann … aber ich warte ja eh auf Intrepid.

Contineo 3.0.3 auf Ubuntu Server

Eine mögliche Alternative zu KnowledgeTree ist das OpenSource Projekt Contineo.

suche

Auch bei Contineo ist das Ergebnis einer Suche nicht nur ein Dokument, sondern Sätze bzw. Satzfragemente aus dem Dokument. Der jeweilige Suchbegriff wird farblich hervorgehoben. Auch werden die Dokumente gewichtet nach Zahl der darin vorkommenden Treffer.

Hier wird die Installation von Contineo 3.0.3 auf Tomcat 5.5 unter Ubuntu Server 8.04 beschrieben:

Der Server sollte als Minimalsystem installiert werden – höchsten die Option OpenSSH-Server ist während des Setups schon anzugeben.

Nach Beendigung der Installation folgt der übliche Dreischritt, um den Server auf den neuesten Stand zu bringen:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
sudo reboot

Sollte bis jetzt noch kein SSH Server installiert worden sein, dann kann dies nun – zusammen mit der Installation einiger kleiner Helferlein – nachgeholt werden: 

sudo apt-get install zip unzip mc nano links openssh-server

Um Contineo zum Laufen zu bringen, muss in der sources.list multiverse freigeschaltet werden: 

sudo nano /etc/apt/sources.list

Danach wieder mit

sudo apt-get update

die Pakete einlesen.

Ob alles geklappt hat, kann mit der folgenden Suche überprüft werden:

sudo apt-cache search sun-java5-jdk

Wenn dieses gefunden wird, dann erfolgt die Installation.

sudo apt-get install sun-java5-jdk

Die Lizenzbedinungen von Sun müssen während der Installation akzeptiert werden.

Nach Beendigung der Installation von Java erfolgt die Installation des Tomcat Servers.

sudo apt-get install tomcat5.5 tomcat5.5-admin tomcat5.5-webapps

Nach Beendigung der Installation wird Tomcat gestartet. An dieser Stelle dann kurz mit dem Browser vom Client aus überprüfen, ob dieser auf Port 8180 auch zu erreichen ist:

http://111.222.333.444:8180/

Dann den Tomcat Server anhalten, um die Benutzer anzulegen:

sudo /etc/init.d/tomcat5.5 stop

Hierzu muss die Datei tomcat-users.xml editiert werden: 

sudo nano /etc/tomcat5.5/tomcat-users.xml

Diese sollte – einmal von den unsicheren Passwörtern abgesehen – dann so aussehen: 

<?xml version='1.0' encoding='utf-8'?>
<tomcat-users>
<role rolename="tomcat"/>
<role rolename="role1"/>
<role rolename="manager"/>
<role rolename="admin"/>
<user username="tomcat" password="tomcat" roles="tomcat"/>
<user username="both" password="tomcat" roles="tomcat,role1"/>
<user username="role1" password="tomcat" roles="role1"/>
<user username="manager" password="manager" roles="manager"/>
<user username="admin" password="admin" roles="admin"/>
</tomcat-users>

Dann noch die Tomcat defaults anpassen, um (sofern überhaupt gewünscht) Zugriff auf die WebAdministration von Tomcat zu erhalten:

sudo nano /etc/default/tomcat5.5

TOMCAT5_SECURITY=no

Sie können Security auch auf yes lassen, haben dann allerdings keinen Zugriff auf die Webadministration von Tomcat, was eigentlich nicht weiter schadet.

Der Tomcat Server wird jetzt wieder neu gestartet: 

sudo /etc/init.d/tomcat5.5 start

Jetzt kann das aktuelle Contineo Paket von sourceforge herunter geladen werden. Dieser Download kann (und sollte aus Sicherheitsgründen auch) von einem Client aus erfolgen.

http://contineo.wikispaces.com/Download

Entpacken Sie das ZIP Archiv auf dem Client und rufen Sie dann vom Client mit dem Browser Ihren Tomcat Server auf. Melden Sie sich als Manager am Server an und laden Sie das war Archiv aus dem Contineo Ordner (des Clients) auf den Tomcat Server.

Stoppen Sie nach dem erfolgreichen Upload den Tomcat Server wieder, um ein paar Dinge für Contineo anzupassen:

sudo /etc/init.d/tomcat5.5 stop

Wechseln Sie nach CATALINA und dort in das neu angelegte Verzeichnis mit Contineo. Sie müssen eine Datei in /lib umbenennen, damit Contineo auch mit Java5 läuft

cd /var/lib/tomcat5.5/webapps/contineo-web-3.0.3/WEB-INF/lib

Und hier

el-api-1.0.jar.tomcat5

umbennen nach

el-api-1.0.jar

Dann kann der Tomcat Server wieder gestartet werden:

sudo /etc/init.d/tomcat5.5 start

Jetzt vom Client aus das Setup von Contineo aufrufen:

http://111.222.333.444:8180/contineo-web-3.0.3/setup

Bei der Installation im ersten Fenster den Pfad zu Contineo im Home von Tomcat Webapps (das ist "CATALINA") eingeben:

/var/lib/tomcat5.5/webapps/contineo-web-3.0.3

Der Rest des Setups besteht aus Klicks auf [Weiter] bzw. dem Abnicken der Voreinstellungen.

Der Rest des Programms erklärt sich eigentlich selbst, wenn man ein wenig herumprobiert. Hochgeladene Dokumente landen in

/var/lib/tomcat5.5/webapps/contineo-web-3.0.3/data

Besondere Anpassungen an die erhöhten Sicherheitsanforderungen für einen Betrieb im Internet wurden hier nicht beschrieben und müssen selbst implementiert werden. Für den Betrieb eines DMS Servers im Schulnetz hinter einem BelWue Router sollten aber sorgfältig gewählte Passwörter ausreichen.

Weitere Informationen, z.B. eine ausführlich Anleitung als PDF, sind auf dem LFB zu finden. 

Quellen

KnowledgeTree auf Ubuntu Server 8.04

Das Dokumentenmanagement System KnowledgeTree macht in der neuen Version eine wirklich gute Figur: Bei der Suche nach Dokumenten wird nicht nur das Dokument selbst angezeigt, sondern auch der Kontext des Suchbegriffs (ähnlich wie bei Google).

suche

Deswegen habe ich für mich beschlossen, dass KT (KTDMS) dringend bei uns in der Schule eingesetzt werden sollte – ich weiß nur noch nicht genau, wo.

Hier eine Anleitung für die Installation mit dem „KnowledgeTree Community Edition Stack Installer“ auf Ubuntu Server 8.04:

KT INSTALLATION AUF HARDY SERVER

Die Serverinstallation selbst ist als Minimalsystem anzugehen – höchsten noch die Option OpenSSH installieren lassen, aber auf keinen Fall Apache, MySQL etc. (kein Häkchen bei der Option „LAMP Server“ – weitere Informationen und Bilder zur Installation sind hier ). Der folgende Dreischritt bringt die frische Serverinstallation dann auf den neuesten Stand:

sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
sudo reboot

Je nach Editorwünschen kommt nun noch ein wenig Software extra auf das System. Ich selbst kenn mich mit vi oder vim nicht so dolle aus und hol mir zuerst mc und nano. Zusätzlich will ich das System nicht an diesem selbst administrieren, weswegen noch ein SSH Server installiert wird. Den Browser Links nehm ich gleich mit, dann erfolgt der Download des Stack Installers vom Server aus – was sicherlich auch mit wget geht (aber ich will keine langen URLs abtippen).

sudo apt-get install nano mc links openssh-server zip unzip

Noch ein kurzer Blick in die sources.list, um in Zukunft und bei evtl. noch folgenden Installation immer die aktuellen Pakete aus dem Netz zu holen:

sudo nano /etc/apt/sources.list

Hier den Eintrag für die Ubuntu CD auskommentieren, wenn das nicht schon der Fall ist:

# deb cdrom:[Ubuntu-Server 8.04 _Hardy Heron_ – Release i386 (20080423.2)]/ hardy main restricted

DOWNLOAD VON KTDMS

Es folgt der Download des Stack Installers (hier nicht mit wget und auch nicht als „root“):

links http://www.knowledgetree.com/products/opensource/downloadopensource

Das heruntergeladene Installationsskript muss dann ausführbar gemacht werden:

sudo chmod +x ktdms-oss-3.5.2c-linux-installer.bin

Jetzt erst erfolgt die eigentlich Installation nach /opt/ktdms:

sudo ./ktdms-oss-3.5.2c-linux-installer.bin

Im Rahmen des Setups muss fast immer nur [Enter] gedrückt werden. Weiter sind hier aber auch MySQL Passwörter für Root und User zu vergeben – je nach Einsatzzweck muss also auf sichere Passwörter geachtet werden.

Das Setupskript startet KT auf Rückfrage automatisch – ich rate hiervon ab. Ein erster Blick auf das System (im Browser die IP des KTDMS Servers aufrufen und mit dem Standard-Zugang admin admin einloggen) zeigt nämlich einige Fehler, die wir zuerst beheben sollten. Wirklich schaden tut es aber nicht …

MAIL

Wenn Mail gewünscht wird, dann müssen noch ein paar Pakete nachinstalliert werden:

sudo apt-get install openssl sendmail

Außerdem ist nun die zentrale Konfigurationsdatei von KT anzupassen:

sudo nano /opt/ktdms/config.ini

Hier den Eintrag suchen:

emailServer = none

Und diesen ersetzen durch:

emailServer = /usr/sbin/sendmail

OPENOFFICE SERVER

Jetzt geht es an die Behebung der oben schon erwähnten Fehler: Einige Libraries fehlen OOo für den Start – deswegen folgt die Installation der folgenden Pakete:

sudo apt-get install xvfb xorg

Diese beiden Pakete spielen einige fehlende Libraries ins System: libXext.so.6 ist Teil von xvfb und libSM.so.6 ist Teil von xorg. Erst wenn diese Libraries im System vorhanden sind, kann die Dokumentenindexierung durchlaufen – und das ist ja das, was wir wollen.

START, STOP, RESTART

Für den Start etc. von KTDMS sorgt ein Skript im Installationsordner von KTMDS:

cd /opt/ktdms/
sudo ./dmsctl.sh start stop restart

In einigen Anleitungen habe ich davon gelesen, dass stellenweise auch dieses Skript anzupassen ist – eine Arbeit, die mir erspart blieb.

WEBDAV

Über webDAV ist KTDMS auch zu erreichen – die URL lautet:

URL: http://111.222.333.444/ktwebdav/ktwebdav.php

Selbstverständlich muss die richtige, eigene IP eingegeben werden, damit das funktioniert. Schreibbar ist das Verzeichnis am Anfang noch nicht. Hierzu muss wieder die config.ini editiert werden:

sudo nano /opt/ktdms/config.ini

Im Abschnitt [KTWebDAVSettings] nun ein „on“ durch ein „off“ ersetzen, damit das Verzeichnis schreibbar wird:

safemode = off

Übrigens: Eine WebDav Anleitung für Ubuntu Clients ist im Wiki von Ubuntuusers zu finden: http://wiki.ubuntuusers.de/Webdav

Am einfachsten geht es aber mit Konqueror, der ja auch unter Gnome seinen Dienst tut:

webdav://admin@111.222.333.444/ktwebdav

… wenn 111.222.333.444 die IP des KTDMS Servers ist.

Für WindowsXP, das zwar einen WebDAV Client mitbringt ist die Installation von NetDrive dann aber doch komfortabler:

NetDrive (Novell)

FEHLERSUCHE

Die Ausgabe vieler Fehler erfolgt in nohup.out im Verzeichnis, aus dem KT gestartet wurde:

less nohup.out

zeigt die dicksten Brocken an und hilft bei der Suche nach Lösungen.

SONSTIGES

Weitere Anleitungen gibt es z.B. über Howtoforge und bei Problemen lohnt ein Blick in das Forum von KTDMS selbst.

Sicherheitstechnisch kann ich nicht wirklich den Betrieb eines solchen Servers im Internet empfehlen – aber hinter einer BelWue Firewall müsste es eigentlich klappen. Wer wirklich sicher sein will, muss das System aber weiter absichern: fail2ban für ssh, openbase_dir für den Apache etc. pp.

Ach ja – die Hardware: Bei mir erfolgte die Installation in eine VM mit 512 MB RAM, was für den Hausgebrauch ausreichend ist. Das System fühlt sich aber träge an. Ich tippe, dass es 2GB RAM und mindestens 2 Ghz (oder Dualcore) schon sein dürfen, wenn alles reibungslos laufen soll.

Diese Anleitung ist (wie so oft) auch auf dem LFB zu finden – dort dann auch mit einer ausführlichen Installationsanleitung als PDF.