Archiv der Kategorie: Linux

Alles rund um die Pinguine – auf dem Desktop und dem Server

Noch ne Maus

Software der international tätigen Kooperationspartner staatlicher Überwachungseinrichtungen kommt mir ja nicht auf die Platte – aber gelegentlich bauen diese auch Hardware, die was taugt. So ist dies bei MS und seinen Funkmäusen:

Bus 006 Device 002: ID 045e:0745 Microsoft Corp. Nano Transceiver v1.0 for Bluetooth

Einstecken – und die Microsoft Wireless Mobile 1000 läuft.

Die Schwiegereltern, mit über 70 auf den ersten Schritten ins Netz, werden sich damit leichter tun, als mit dem Touchpad eines Minirechners, auch wenn die Maus bei Weitem nicht so gut in der Hand liegt, wie deren große Schwester Wireless Mobile Mouse 4000.

RAID 1 trouble

Ubuntu 12.04 LTS 64 Bit wirft hier mit Fehlermeldungen um sich, wenn man die letzte RAID Partition auf der Platte bis an ihr bitteres Ende ausdehnt. Installiert man dann einen neuen Kernel, dann meldet der Installationsprozess bei der Installation von grub

error: found two disks with the index 0 for RAID … usw usw usw
error: superfluous RAID member … usw usw usw

Der Bösewicht ist wohl grub-probe, das zusammen mit mdadm über die Metadaten vom RAID stolpert, sofern diese Version 0.90 sind. Und tatsächlich:

mdadm –detail /dev/md0

/dev/md0:
Version : 0.90
Creation Time : Sat Jul 13 15:36:20 2013
Raid Level : raid1
Array Size : 4194240 (4.00 GiB 4.29 GB)
Used Dev Size : 4194240 (4.00 GiB 4.29 GB)
Raid Devices : 2
Total Devices : 2
Preferred Minor : 0
Persistence : Superblock is persistent

Update Time : Sat Jul 13 15:41:36 2013
State : clean
Active Devices : 2
Working Devices : 2
Failed Devices : 0
Spare Devices : 0

UUID : 6a38fa7b:0ec0420b:776c2c25:004be7b2
Events : 0.20

Number Major Minor RaidDevice State
0                8          1         0             active sync /dev/sda1
1                8          17       1             active sync /dev/sdb1

http://savannah.gnu.org/bugs/?34250 beschreibt den Fehler – der auch hier auf launchpad besprochen wird und im FrugalWiki ebenso – und rät dazu, die letzte Partition etwas kleiner anzulegen, den Plattenplatz also nicht komplett mit dem RAID auszuschöpfen. Außerdem entnahm ich den Beiträgen, dass die SWAP Partition sich ganz gut am Ende macht, will man den Fehler umgehen. Bei meinem Serverlayout bedeutet dies, dass die SWAP Partition in eine erweiterte Partition wandert – ich hab nun

/boot  (4G)
/         (20G)
/var    (1.7 TB)
swap  (6G)
.         (etwas Luft für bugs)

Sieht für mich ungewohnt aus. Aber Hauptsache es funktioniert nun.

Kinderserver

… zuerst rauben sie einem den Schlaf, dann hindern sie einen daran zu arbeiten.

Ich habe für Janis und seine Kumpels gerade eben noch einen Minecraft- und einen Murmur-Server aufgesetzt. Insgesamt eine Sache von unter einer Stunde.

Die Mumble-Server / Murmur-Server (Standardport 64738) Anleitung auf dem Mumble-Wiki befolgen, dann läuft das Ding in wenigen Minuten. Ein Passwort auf dem Server hält die bösen Jungs draußen und sorgt für ein wenig Privatsphäre.

Die Installationsanleitung für den Minecraft-Server (Standardport 25565) im Ubuntuusers-Wiki ist etwas veraltet, weil sich diese auf den 1.5er Zweig von Minecraft bezieht. Aktuell ist im Moment 1.6.2. Lädt man sich die Server-JAR aber direkt herunter, dann läuft das Ding auch in ein paar Minuten. Das auf den oben verlinkten Seiten angegebene Start/Stop-Script muss man dann kurz anpassen. Schnell und dreckig geht das, indem man die folgende Zeile verändert:

#SERVER_URL=“http://www.minecraft.net/download/minecraft_server.jar“

SERVER_URL=“https://s3.amazonaws.com/Minecraft.Download/versions/1.6.2/minecraft_server.1.6.2.jar“

Das ist wenig elegant, aber dafür hält man so den Client und den Server im Gleichklang. Wenn es nicht funktioniert, dann nochmal nach den Portfreigaben bzw. -weiterleitungen im Router und auf der Firewall schauen 🙂

ffgtk

UserManagement–KDE-Kontrollmodul_001

ffgtk ist ein Klasse Faxprogramm für Besitzer einer Fritzbox – sofern man mitbekommen hat, dass seit einem der letzten Updates die Mitgliedschaft in der Gruppe fax Pflicht geworden ist. Hab ich nicht gemerkt … und dachte deswegen heute schon, ich werd verrückt.

Faxsenden_003

Im Normalfall wählt man aus einer beliebigen Anwendung den Drucker Fax aus und dann erscheint das obige Fensterchen, in das man den Empfänger eintragen kann (oder man kann den Empfänger aus dem Adressbuch auswählen) …

FaxStatus_005

… und dann legt ffgtk los.

Jetzt ist es wieder so. Schön.

Da das ffgtk-Update schon Ende März kam, hab ich wohl schon längere Zeit keinen Bedarf an Faxversand mehr gehabt.

JBoss Developer Studio statt Dreamweaver?

jboss

Auf der Suche nach einem WYSIWG HTML Editor stolperte ich im Netz immer wieder über den Hinweis, dass die JBoss Tools für Eclipse einen brauchbaren HTML Visual Editor mitbringen würden. Diesen unter Kubuntu 12.04 über den Eclipse Marketplace direkt in ein aus den Ubuntu-Repositories gezogenes Eclipse zu installieren schlug bei mir hier jedoch fehl.

Viel praktischer zeigt sich die direkte Installation des Red Hat JBoss Developer Studio, das Eclipse und die JBoss Tools in integrierter Form anbietet: https://devstudio.jboss.com/earlyaccess/6.0.1.GA.html

Nach etwas Herumprobieren fand ich dann auch eine Möglichkeit, der IDE beizubringen, wo sich mein Webserverroot befindet und damit mein zentraler Bilderordner. Im Visual Editor befindet sich ein Schalterchen mit dem Namen Page Design Options und dort kann man die gewünschten Root Ordner angeben.

default_folders

Jetzt teste ich die IDE erst einmal mit einem einzelnen Ordner des LFB und hoffe, dass das Gefrickel nicht zu heftig wird.

Wenn man sich an Dreamweaver gewöhnt hat und wie ich seit nunmehr fast 10 Jahren damit arbeitet, dann wird jede Alternative an diesem Vorbild gemessen … und da hat es die Konkurrenz schwer.

Desktopsuche mit Recoll und Nepomuk

Immer wieder stolperte ich im Netz über Blogbeiträge, in denen jemand behauptete, Nepomuk sei nun endlich reif für die Nutzung. Um es kurz zu machen: Wer nicht ausschließlich TXT Dateien rumliegen hat, sondern auch ODT und PDF, kann das Programm getrost vergessen und in den KDE Systemeinstellungen alles abschalten, was sich darauf bezieht.

Ein kleiner Vergleich zum Suchbegriff „mutiny“, von dem ich wusste, dass dieser in mehreren Dokumenten bei mir auftaucht.

Zuerst Nepomuk nach stundenlangem Indexieren:

nepomuk

Und dann Recoll nach ca. einer Stunde Indexieren:

recoll

Ich weiß, was ich nutze.

Score

lpic2logoSo richtig mit Ruhm bekleckert habe ich mich in der letzten der beiden LPIC 2 Prüfungen zwar nicht, aber ich bin mehr als nur knapp durch. Wie bei der 201er hatte ich beim und nach dem Schreiben der 202er den festen Eindruck: in dieser Prüfung hast du verloren. Komplett. Keine Chance. Geh nach Hause und lern auf die Wiederholung.

Die Fragen erschienen mir teilweise ziemlich wild, künstlich verkompliziert und nicht unbedingt immer auf der Höhe der Zeit zu sein.

Bei Webservices fühlte ich mich relativ sattelfest und freute mich, dass ich beim Aufschlagen der Prüfungsunterlagen gleich die erste Frage hierzu vorfand. Cooler Einstieg …. dachte ich. Aber dann: die erste Frage zu Apache war eine .htaccess Datei, die so aussah, als hätten drei von Hass auf ihren Server und die Welt zerfressene BOFH unkoordiniert irgendwelche Einträge vorgenommen … eine komplett verzockte Konfiguration also, durch die man sich Schritt für Schritt durchkämpfen musste und dann doch nicht wirklich sagen konnte, was denn nun passieren würde. Nach dieser Eröffnungsfrage ging es bei mir gefühlsmäßig nicht mehr aufwärts.

Die einzige Frage zu einem Bootmanager war zu lilo. Lilo! Wer zum Geier verwendet denn den noch? Eine weitere komplexe Frage kam zu sendmail. Auch so ein Urgestein, das aber wenigstens noch stellenweise im Einsatz sein dürfte. Schwierige Fragen zu Postfix (oder von mir aus zu Exim bzw. anderen distri-spezifischeren Mailservern) hätte ich eher erwartet. In diesem Fall: Glück gehabt.

Emotional fehlte mir bei dieser Prüfung – wie auch bei der 201er – eine Frage, bei der man sich mal ausruhen konnte, bei der man sich einfach sicher war, dass man hier eine sinnvolle und gut begründete, richtige Wahl traf oder Eintrag vornahm. Das scheint Sinn und Zweck der LPIC 2er Prüfungsserie zu sein: uncertainty and doubt 😉

Nach nunmehr vier LPIC Prüfungen (1 und 2) kann ich sagen: diese Prüfungen sind jeweils ein Einstieg in die Linuxadministration, belegen aber keineswegs, dass man sich tatsächlich mit der Software hinter den Prüfungsthemen auskennt. Sie zeigen, dass man sich mit dem Thema einmal intensiver beschäftigt hat. Mehr nicht. Von „sich auskennen“ darf man nicht sprechen. In der Wirtschaft von seinen Admins zu verlangen, dass sie diese Prüfung ablegen, ist demnach kein dickes Ding. Diese verschaffen sich so einen Überblick über Linux: fremd ist einem nach LPIC 2 nichts mehr – zumindest hat man ein wenig systematische Erfahrung gesammelt. Erst der Admin-Alltag selbst erzeugt dann die Chance und den Zwang, sich in die Themen wirklich einzuarbeiten. Außerdem ist es ein Fleißtest. Wer nach der Arbeit gerne chillt, sollte die Finger vom LPIC lassen.

Für so Menschen wie mich, die erst spät zu Linux gekommen sind, eine Sozialwissenschaft statt Physik oder Informatik studiert haben, ist LPIC im Grunde ein Blick zurück ins Studileben: auf viele verpasste nerdige Stunden im Rechenzentrum. Bazinga.

Debian revisited

deb7

Endlich. Debian sieht seit Wheezy nicht mehr aus, als wenn eine Horde Infantiler die Chance zur Gestaltung einer Linux-Distri erhalten hätte, sondern ziemlich cool.

Die Geschmacksrichtungen KDE, Gnome3 und XFCE sowie LXDE sind verfügbar. Ich habe einen kurzen Blick auf die KDE Version geworfen und konnte auf die Schnelle nur einen kleinen Mangel finden: einige GTK Bibliotheken fehlen, so dass Iceweasel / Firefox beim Starten ziemlich bescheuert aussieht. Ein

su –
apt-get install gtk2-engines-oxygen kde-config-gtk-style

löst das Problem.

Oder man zieht sich mit einem

apt-get install gnome

gleich den ganzen Gnome3-Desktop und vergleicht dann, was man lieber mag. Designerisch steht er KDE nicht nach.

OwnCloud zickt

oc_zickt1

OwnCloud zickt seit Version 5.x vermehrt rum:

Erstens mag es keine Connections mit mehreren Clients gleichzeitig. Das führt regelmäßig dazu, dass *conflict* Dateien angelegt werden, obwohl sich an der Dateiversion überhaupt nichts verändert hat. Dies ist leider auch der Fall, wenn alle beteiligten Endgeräte sowie der Server gegenüber dem gleichen Server per NTP ihre Uhrzeit holen. Der Bug sitzt demnach tiefer im System.

owncloud_resourcenfresser

Zweites: Der OwnCloud-Sync-Client frisst so lange an den Ressourcen, bis es sich selbst als dysfunct nach Zombieland abmeldet. Schießt man den Prozess noch rechtzeitig ab, sinken umgehend CPU- und RAM-Last wieder beinahe auf Normalmaß.

Der Screenshot von meinem Arbeitsplatzrechner oben zeigt jedoch ein leider typisches Phänomen. Wirkliches Normalmaß wäre das hier:

kein_oc

Zu swappen hat mein Quadcore mit 8GB RAM nämlich eigentlich nichts.

Da selbst nach Beendigung eines amoklaufenden OwnCloud-Prozesses noch „etwas hängen“ bleibt, vermute ich auch hier dickere Probleme. Die OwnCloud-Foren sind zumindest voll von Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen.

Ethercalc

ec

Auf BeeHive [1, 2] habe ich schon hierzu geschrieben: Meine Schule hat nun neben einem Etherpad-Lite-Server auch einen Ethercalc-Server zur gemeinsamen Arbeit an Tabellen im Netz.

Die Installation verlief tatsächlich so einfach wie auf den Seiten der Programmierer angegeben.

Was mich zuerst zögern ließ, war die Frage, wo ich den auf unserem Testserver hinlegen sollte und wie sich das Programm im Dauerbetrieb dann verhält. Ich entschied mich nun für die Installation von Ethercalc in den Benutzeraccount des schon vorhandenen Etherpad-Lite-Servers. Also nochmal zum Nachturnen hier mein Vorgehen.

Zuerst in den Benutzeraccount von etherpad wechseln:

sudo su – etherpad -s /bin/bash

Dann in

/opt/etherpad/local

ein Unterverzeichnis einrichten

mkdir ethercalc

cd ethercalc

Das Programm installieren

npm install ethercalc

und nachsehen, ob es läuft:

./node_modules/ethercalc/bin/ethercalc

Im Browser unter der eigenen Domain auf Port 8000 sollte dann der Ethercalc-Server wie hier  auftauchen: https://ethercalc.org/

Mit STRG C schießt man diesen Prozess wieder ab und meldet sich mit

exit

aus dem Benutzeraccount von Etherpad ab.

Dann – wieder als root auf dem System unterwegs – legt man sich ein Startskript für Ethercalc an. Das kann so einfach wie das hier sein:

cd /etc/initd

vi ethercalc.conf

und in diese Datei sowas wie das hier pasten:

description „ethercalc“

start on started networking

stop on runlevel [!2345]

env ECHOME=/opt/etherpad/local/ethercalc

env ECLOGS=/var/log/ethercalc

env ECUSER=etherpad

# Programpath /opt/etherpad/local/ethercalc/node_modules/ethercalc/bin/ethercalc

pre-start script

chown -R $ECUSER $ECLOGS ||true

chmod -R 755 $ECLOGS ||true

end script

script

cd $ECHOME/

exec su -s /bin/sh -c ‚exec „$0“ „$@“‚ $ECUSER — node_modules/ethercalc/bin/ethercalc \

>> $ECLOGS/access.log \

2>> $ECLOGS/error.log

end script

Die Verzeichnisse für die Logs anlegen und dem Benutzer etherpad übergeben:

mkdir /var/log/ethercalc

chmod -R 755 /var/log/ethercalc

chown -R etherpad /var/log/ethercalc

Die Logs müssen auch weg-rotated werden. Also

vi /etc/logrotate.conf

und hier am Ende hinzufügen:

# Ethercalc – weekly rotation and compression

/var/log/ethercalc/*.log {

weekly

missingok

rotate 8

compress

notifempty

}

Ein

service ethercalc start

sollte den Dienst nun hochbringen.

Mal sehen, wie sich das Ding verhalten wird. Die Konfiguration hier ist noch arg mit der Axt in den Server geklopft, aber es läuft erst einmal … Redis kommt dann als nächstes mit auf die Maschine, damit Ethercalc einen echten Datenbankserver zum Speichern der Tabellen hat.