Archiv der Kategorie: Alblöcher

Rossberg revisited

Neulich konnten wir unsere Suche nach dem Rossberghöhlensystem nicht komplett abschließen. Heute waren wir wieder da und mussten feststellen, dass wir ein drittes Mal kommen müssen. Zuerst waren wir in den uns schon bekannten Löchern auf einen Kurzbesuch. Dann suchten und fanden wir die im Binder beschriebenen Dolinen sowie den Eingang zur größten der Rossberghöhlen.

Hinein blickten konnten wir heute – einsteigen nicht. Ein Seil hatten wir ebenso wenig dabei wie Helme und Klettergurte. Ersatzweise schlichen wir dann durch den Wald in der nächsten Nähe und fanden noch eine Reihe weiterer (stellenweise beeindruckender) Dolinen und Kleinhöhlen sowie einen Gedenkstein für Johannes Höneß, der beim Abbau von Bohnerz hier in einem Stollen im Jahr 1849 tödlich verunglückte.

Rossberghöhlen

https://www.openstreetmap.org/?lat=48.354735&lon=9.18306&zoom=15&layers=M&mlat=48.35456&mlon=9.17851

Es hat so seine Zeit gedauert, bis wir die Rossberghöhlen bei Sonnenbühl fanden, dabei sind diese nicht weit vom Parkplatz der Sommerrodelbahn entfernt. Typisch war, dass keiner der an der Sommerrodelbahn Arbeitenden, die wir fragten, je etwas von diesen Höhlen gehört hatte. Das erleben wir immer wieder: Selbst die Einheimischen kennen ihren Hinterhof nicht und Kinder und Jugendliche gehen nicht mehr in den Wald spielen, wo sie über derartige Löcher ja irgendwann stolpern müssten. Für den Bau eines Lagers oder Verstecks würden sich nämlich die heute von uns gefundenen Löcher bestens eignen.

Die erste von uns gefundene Rossberghöhle betritt man durch eine Art von Canyon, der rund 2,5m tief ist. Wir denken, dass es sich hierbei um die Rossberghöhle 1 im Binder handelt – zumindest passt die Beschreibung mehr oder weniger.

Nach dem Eingangscanyon kommt man in eine relativ große Halle mit geschätzt 4m Deckenhöhe, die nach links stark abfällt und deren Boden mit Versturz bedeckt ist. Vom tiefsten Punkt geht ein kurzer Gang rund 5m steil nach oben, der dann wiederum in verlehmten Versturz endet. Gegenüber vom Eingang geht ebenfalls ein Gang nach oben weiter, der rund 10m lang ist und zunehmend enger wird. Auch diese Fortsetzung endet im Versturz. Aus der Vogelperspektive gesehen dürfte diese Höhle Y-förmig sein.

Insgesamt ist die Rossberghöhle 1 recht schmucklos. Viel hellgelber Lehm, viel Versturz, ein paar weggeworfene Holzbretter und Ausrüstungsgegenstände von Menschen, die hier wohl die Fortsetzungsgänge weiter ausgraben wollten. Die Wände sind von Fliegenschwärmen bedeckt und deswegen stellenweise schwarz. Tropfsteine haben wir nicht gesehen – dafür aber eine Höhlendecke, die ich für verbruchgefährdet halte. Am schönsten ist der Eingangscanyon von Innen.

Ein paar Meter weiter und etwas höher gelegen fanden wir den ca. 1,5m breiten aber nur 50cm hohen Eingang in eine zweite Rossberghöhle. Direkt im Eingang steht ein Baum. Es handelt sich hierbei um eine im Binder nicht beschriebene Kleinhöhle und nicht um die Rossberghöhle 2 aus demselben Buch, deren Einstiegsschacht wir auf Grund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr suchen konnten.

Diese Höhle ist wesentlicher kleiner, besteht nur aus einer kleinen, ca. 2m hohen Halle und hat keine Fortsetzungen.

Der gesamte Wald ist mit kleinen Dolinen übersäht. Die größeren sollen sich laut Binder zwischen Rossberghöhle 1 und 2 befinden – wir kommen also wieder.

Sportsline 90

Ich hab mir für unsere Höhlentouren eine wasserdichte Digicam mit Fixfocus zugelegt – eine Rollei Sportsline 90. Für unter 50€ war das Ding ein Schnäppchen, an dem ich nicht vorbeigehen konnte.

Die Kamera ist für Linux geeignet: Mein Lucid 64 erkennt sie als externen Speicher und wie ich gerade feststellte: Über USB angeschlossen und mit Hilfe von Cheese arbeitet sie brav auch als Webcam.

Der Fixfocus der Kamera ist nicht mal so schlecht – meine bisherigen Testaufnahmen können sich sehen lassen. Außerdem ist Fixfocus in Höhlen evtl. besser, weil dann der Autofokus nicht erst sinnlos und ewig einen Punkt im Dunkeln raten muss, auf den er scharfstellen könnte. Eine leidige Erfahrung mit meiner anderen Digicam, die hier manchmal „pumpte“.

Was mir auch gefällt:

  • das Gehäuse fühlt sich stabil an;
  • ein Stativgewinde ist vorhanden;
  • der Blitz füllt zumindest meinen Keller mit Licht;
  • das Gehäuse ist sehr klein;
  • das Gehäuse hat kaum Knöpfe;
  • die Stromversorgung sind zwei AAA Batterien – da kann man Ersatz leicht in die Unterwelt mitnehmen;
  • der Umschalter zwischen Makro- und Telemodus ist mechanisch;

Was mir nicht so gefällt:

  • ein Digitalzoom an einer Fixfokus-Kamera: Da schneide ich lieber mit Hilfe von Gimp ein Detail aus einem Bild, als diesen Pseudozoom zu nutzen;
  • das Objektiv hat keinen Deckel und kann deswegen leicht zerkratzen;
  • die Gehäuseschrauben auf der Vorderseite stehen leicht über;
  • ein Sucher ist nicht vorhanden;

Alles aber kein Drama – wenn sie denn tatsächlich auch unter Wasser dicht hält.

Falke

Gestern (so beginnen gerade alle Posts hier – egal) waren wir in der Falkensteiner Höhle bis zum ersten Siphon. Es war die erste Tour dieser Länge für meine zwei Großen, die der Kälte im Schnitt ganz ordentlich trotzten.

Die Falke schüttete noch so stark, dass selbst der Demutsschluff gleich im Eingang nur rund 40cm weit geöffnet war. Der Siphon war gerade erst dabei wieder aufzugehen und mit nicht einmal 5cm Luft zwischen Wasser und Höhlendecke für kleine Kinder einfach eine Nummer zu wild.

Wir kommen wieder wenn die Suppe ausgelaufen ist.

Hofen

Gestern waren die Höhlen unterhalb der Ruine Hofen bei Grabenstetten an der Reihe – vor allem die „Guschdel“, die wir in Begleitung von Matthias durchkrochen.

Wir sind die Höhle von der angenehmeren Seite aus angegangen – vom Schlosshof aus gesehen dem rechten Eingang. In Halle 1 machten wir dann das dort übliche Gruppenfoto. Halle 2 besuchten wir zwar auch kurz, hatten aber keine Lust uns den Kollektivschacht genauer anzusehen – dazu ist unser jüngster Höhlenkrabsler doch noch zu klein.

Ich war das letzte Mal vor ca. 5 Jahren in der Höhle und hatte diese als viel extremer in Erinnerung als sich diese heute zeigte: Kinder können an sehr vielen Stellen fast schon aufrecht laufen, nur so Riesen wie Matthias und ich müssen viel kriechen. Es hat zwar ein paar Engstellen, aber die sind kein Vergleich zum Brunnenstein oder den anderen Löchern, die wir uns in der letzten Zeit angesehen hatten.

Insgesamt ist die Gustav-Jakob-Höhle auch viel schöner als ich sie in Erinnerung hatte. Es gibt viele unterschiedliche Gangprofile zu sehen, die Fließfacetten sind stellen traumhaft und auch auseinander gebrochene Strudelkolke hat es reihenweise. Dazu kommen die Tropfsteine und viele kleine Seitengänge, die die Jungs erforschen konnten. Über weite Strecken dominierend ist jedoch das Profil vom Bild oben.

Wir haben uns für 400m rund 1,5 Stunden Zeit genommen und weniger darf es auch einfach nicht sein. Sonst hetzt man durch das Loch und übersieht die Schönheiten.

Zum Schluss suchten und fanden wir noch die Kleine Hofener Höhle, krabelten aber nur im Eingangsbereich ein wenig herum, Auf rund 80m kriechen hatten wir zu der Zeit keine Lust mehr – das heben wir uns für einen anderen Tag auf.

Wittlingen

Schönes warmes Wetter schreit nach kühlen, dunklen Alblöchern. Wir waren gestern unterhalb der Ruine Wittlingen unterwegs und haben uns die Schillerhöhle und die Staffahöhle angesehen.

Zuletzt waren wir im Novenber 2002 hier und damals gab es an der Schillerhöhle noch eine schöne Naturbrücke über dem Eingang.

Die ist inzwischen leider bei einem Erdbeben eingestürzt. Einige Geröllheimer werden hier in den nächsten Jahren wohl auch noch nachbrechen. Im Inneren haben wir jedoch keine erkennbaren Schäden feststellen können.

In der Staffahöhle haben wir uns dann richtig Zeit genommen und sind von der schönen Haupthalle aus bis in den letzten Winkel geschluft. Erst eine tiefe Pfütze und nicht mehr schlufbare Fortsetzungen ca. 20m von der Halle entfernt hielten uns dann auf. Hier befindet sich ein großes Lager mit wunderschönem Höhlenlehm, der sich bestens zum Modellieren eignet.

Linsenbühl

Der Linsenbühl ist ein Sammlung an Felsen oberhalb der Schlösslessteige in Lichtenstein und enthält ein paar nette Höhlen. Eine der längeren dürfte rund 130m haben und diese haben wir heute, so weit die Kinder konnten, durchkrochen.

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Von der Schlösselsteige aus ist (im Herbst und im Frühjahr) die rechte Höhle zu sehen, die allerdings weniger interessant, weil nur rund 3m tief ist. Dafür kann man dort gut sitzen und vespern.

Der Aufstieg zur Höhle ist recht beschwerlich, weil der Hang überwiegend aus Laub und Schotter besteht und dauernd unter den Füßen wegrutscht. Mit einem Seil (und einem gewandten Vorkletterer) geht es dann aber, wenn man diagonal läuft und so den kleinen Lawinen der Vorkletterer ausweicht.

Der Eingang zur linken Höhle ist selbst oben am Hang kaum zu sehen.

Nach einer hübschen ersten Halle mit Kamin folgt eine Gangstrecke, die mehr oder weniger klar Schlüssellochprofil erkennen lässt. Stellenweise ist die Druckröhre noch klar zu sehen.

Weiter hinten wird der Gang dann zuerst zunehmend schmaler …

… und dann auch niedriger. Die letzte Hälfte darf man in einem linsenförmigen Gang durch ziemlich zähen Höhlenlehm robben, der einem fast die Hose auszieht.

Ganz am Ende wurde die Höhle dann leider für mich zu eng, kleinere Persönchen kommen aber durchaus noch ein paar Biegungen weiter.

Wadelbrunnen

Wir waren am Mittwoch kurz bei der Falke, die hübsch schüttete, was auch schon auf der Höhe des Elsachbröllers gut zu sehen war, weil das Flussbett gut Wasser führte. Außerdem schütteten die Elsach-Hang- sowie auch die Elsach-Wiesenquelle.

https://www.openstreetmap.org/?lat=48.511325&lon=9.44833&zoom=16&layers=B000FTFTT&mlat=48.51132&mlon=9.44774

Den Wadelbrunnen suchten wir dann als nächstes.

Auch dieser musste erst vor Kurzem Wasser gespuckt haben: Viele Blätter lagen noch über weite Strecken perfekt ausgerichtet im Bachbett. Der Wadelbrunnen selbst war kaum zu sehen.

Nach etwas Buddeln konnte aber der Eingang vom Laub befreit werden.

Leider verließ meine Arbeiter aber nun die Lust am Graben – die fast 1m dicke Laubschicht im Bachbett war anziehender.

Eingraben

Reinhüpfen

Abtauchen

Brunnstein

Superwetter – Zeit für Löcher auf der Alb. Janis, Lewin und ich waren heute auf den ersten paar Metern in der Brunnsteinhöhle unterwegs, die sich am Anfang wie ein Labyrinth zeigt.

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Über eine Stunde verbrachten wir damit, die sog. Lichtensteinröhre und ihre vielen Seitengänge zu erkunden.

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Obwohl alles – bis auf die wenigen Sinterstellen – in Lehmbraun gehalten ist, hat die Höhle immer wieder wunderschöne Stellen.

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Leider ist die Schönheit auf Bildern aber – vor allem wegen meinen unterentwickelten fotografischen Kompetenzen – nicht immer leicht zu sehen. Beeindruckend an der obigen Stelle waren die „Wasserstandsanzeiger“ an der Höhlenwand – aus Lehm.

Das nächste Mal gehen wir bis zum Fledermaussee.

Blautopf

morvai csilla

morvai csilla

Endlich mal wieder Zeit meine Podcasts auf den neuesten Stand zu bringen. Hierbei bin ich über einen SWR2 Wissen Bericht über den Blautopf gestolpert. Weitere Informationen sind auf den Seiten der Arge Grabenstetten zu finden.