https://www.openstreetmap.org/?lat=48.354735&lon=9.18306&zoom=15&layers=M&mlat=48.35456&mlon=9.17851
Es hat so seine Zeit gedauert, bis wir die Rossberghöhlen bei Sonnenbühl fanden, dabei sind diese nicht weit vom Parkplatz der Sommerrodelbahn entfernt. Typisch war, dass keiner der an der Sommerrodelbahn Arbeitenden, die wir fragten, je etwas von diesen Höhlen gehört hatte. Das erleben wir immer wieder: Selbst die Einheimischen kennen ihren Hinterhof nicht und Kinder und Jugendliche gehen nicht mehr in den Wald spielen, wo sie über derartige Löcher ja irgendwann stolpern müssten. Für den Bau eines Lagers oder Verstecks würden sich nämlich die heute von uns gefundenen Löcher bestens eignen.
Die erste von uns gefundene Rossberghöhle betritt man durch eine Art von Canyon, der rund 2,5m tief ist. Wir denken, dass es sich hierbei um die Rossberghöhle 1 im Binder handelt – zumindest passt die Beschreibung mehr oder weniger.
Nach dem Eingangscanyon kommt man in eine relativ große Halle mit geschätzt 4m Deckenhöhe, die nach links stark abfällt und deren Boden mit Versturz bedeckt ist. Vom tiefsten Punkt geht ein kurzer Gang rund 5m steil nach oben, der dann wiederum in verlehmten Versturz endet. Gegenüber vom Eingang geht ebenfalls ein Gang nach oben weiter, der rund 10m lang ist und zunehmend enger wird. Auch diese Fortsetzung endet im Versturz. Aus der Vogelperspektive gesehen dürfte diese Höhle Y-förmig sein.
Insgesamt ist die Rossberghöhle 1 recht schmucklos. Viel hellgelber Lehm, viel Versturz, ein paar weggeworfene Holzbretter und Ausrüstungsgegenstände von Menschen, die hier wohl die Fortsetzungsgänge weiter ausgraben wollten. Die Wände sind von Fliegenschwärmen bedeckt und deswegen stellenweise schwarz. Tropfsteine haben wir nicht gesehen – dafür aber eine Höhlendecke, die ich für verbruchgefährdet halte. Am schönsten ist der Eingangscanyon von Innen.
Ein paar Meter weiter und etwas höher gelegen fanden wir den ca. 1,5m breiten aber nur 50cm hohen Eingang in eine zweite Rossberghöhle. Direkt im Eingang steht ein Baum. Es handelt sich hierbei um eine im Binder nicht beschriebene Kleinhöhle und nicht um die Rossberghöhle 2 aus demselben Buch, deren Einstiegsschacht wir auf Grund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr suchen konnten.
Diese Höhle ist wesentlicher kleiner, besteht nur aus einer kleinen, ca. 2m hohen Halle und hat keine Fortsetzungen.
Der gesamte Wald ist mit kleinen Dolinen übersäht. Die größeren sollen sich laut Binder zwischen Rossberghöhle 1 und 2 befinden – wir kommen also wieder.